29. Juli 2015

[Rezension] - Alles, was ich von mir weiß (Adele Griffin)






Verlag: Magellan Verlag
Übersetzt von: Birgit Salzmann
Reihe: Einzelband
Einband: gebunden
Seitenanzahl: 336
Altersempfehlung: ab 13
Preis: 16.95 € [D]
ISBN: 978-3-7348-5012-7
Bildquelle: © Magellan Verlag






Klappentext
„Als Ember einen schweren Autounfall verursacht und ihr Beifahrer Anthony dabei ums Leben kommt, ist nichts mehr so, wie es war. Ember überlebt schwer verletzt, kann sich jedoch an nichts mehr erinnern. Während ihre Eltern und Freunde nicht über die Geschehnisse reden wollen, stellt sich Ember immer wieder dieselben Fragen: Was ist in dieser Nacht passiert? Warum hat sie ihr Gedächtnis verloren? Und vor allem: Wer war Anthony? Bei der Suche nach Antworten trifft sie auf den geheimnisvollen Kai, der sie wie kein anderer zu kennen scheint. Gemeinsam versuchen sie, der Vergangenheit nachzugehen. Aber ist Ember wirklich bereit, die Wahrheit zu erfahren?“ (Quelle: www.magellanverlag.de)

Gestaltung
Die herunterfallenden Blätter in den warmen rotrosa Tönen gefallen mir sehr sehr gut. Vor allem passen sie perfekt zu dem im Gras liegendem Mädchen und dessen rotem Haar. Dazu passend hat auch Protagonistin Ember rotes Haar, sodass das Covermädchen die Protagonistin wiederspiegelt. Der Titel in Türkis hebt sich sehr schön vom Hintergrund ab und passt farblich dennoch sehr gut zur restlichen Covergestaltung. Auch unter dem Schutzumschlag ist das Buch komplett mit dem wunderschönen Blättermuster versehen, was ich sehr gerne mag. Die gesamte Gestaltung an sich gehört definitiv mit zu meinen Lieblingscovern.

Meine Meinung
Wir alle kennen vermutlich das Gefühl, wenn wir auf der Suche nach etwas sind. Nach dem perfekten Leben. Nach dem Glück. Nach Zufriedenheit. Protagonistin Ember ist auch auf der Suche. Sie sucht allerdings etwas ganz besonderes und außergewöhnliches: ihre verloren gegangenen Erinnerungen. Ember hatte einen Autounfall und hat ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Infolgedessen hat sie die letzten 6 Wochen vor dem tragischen Unfall komplett vergessen.

Der Roman beginnt eher seicht und ruhig. Der Leser hat Zeit, Ember kennen zu lernen und sich an sie zu gewöhnen. Schon auf den ersten Seiten wird jedoch klar, dass wir nur die Ember nach dem Unfall kennen lernen, der die „alte Ember“ und deren altes Leben, seltsam vorkommt. Sie versucht wieder in ihr Alltagsleben einzufinden, geht zur Schule, trifft ihre Freunde und dennoch ist vieles anderes. Sie fühlt sich unwohl in ihrem alten Zimmer. Viele Dinge sind ihr fremd. Wenn der Unfall zur Sprache kommt, ist es nicht nur schwer für Ember, sondern auch für ihr Umfeld. Die Atmosphäre scheint sich zu verkrampfen, da jeder vorsichtig mit ihr ist.

Doch Ember beginnt sich langsam zu erinnern. Sie war nicht alleine in der Unfallnacht. Mit ihr im Auto war Anthony. Doch sie hat keinerlei Erinnerung daran, wer er war und wieso sie ihn mitgenommen hat. Ihre Familie und ihre beste Freundin Rachel scheinen jedoch mehr zu wissen und erzählen Ember nicht die volle Wahrheit. So macht sie sich auf die Suche nach ihren Erinnerungen. Dabei begegnet sie Kai. Kai, der sie besser zu kennen scheint, als er es zunächst zugibt. Kai, den sie zu mögen beginnt.

An „Alles, was ich von mir weiß“ mochte ich wirklich am allermeisten die Thematik des Vergessens und Protagonistin Ember. Ihre Geschichte hat mich wirklich mitgerissen. Generell mag ich Romane, in denen es um verlorene Erinnerungen und das Wiederfinden von ihnen geht, sehr gerne, da ich dies wirklich sehr interessant finde. Einerseits ist es schwer für die betroffene Person, da ihr ganze Zeitabschnitte fehlen, andererseits ist es aber auch für das Umfeld nicht sehr leicht. Diese Schwierigkeiten im Umgang mit Amnesiepatienten greift „Alles, was ich von mir weiß“ sehr berührend auf und lässt den Leser einen sehr guten Eindruck in die Gefühlswelt der Figuren haben.

Vor allem Ember verdeutlicht sehr schön, wie schwer es für Betroffene ist, ohne die Erinnerungen leben zu müssen und wie nicht nur dieser Verlust sie belastet, sondern auch die traurigen Gesichter ihrer Freunde und Familie. Adele Griffin hat es hier zudem geschafft Embers Suche nach dem Selbst mit einer zarten Liebesgeschichte zu verknüpfen, die wirklich das Herz berührt. Auf der Suche nach dem fehlenden Puzzleteil in ihrem Gedächtnis, steht Ember vor vielen tiefschürfenden Fragen. Sie scheint sich selber nicht richtig zu kennen, wie soll sie sich da noch auf einen neuen Freund einlassen?

Bei der Lektüre dieses Romans war das Innenleben und die Gefühlswelt der Protagonistin jederzeit so real und greifbar, dass ich als Leser das Gefühl hatte, alles selber zu durchleben. Embers Gefühle haben sich auf mich übertragen, mich mit ihr fühlen lassen und das sogar bis zu dem Punkt, an dem ich Embers Fragen auf mein eigenes Leben übertragen habe. „Alles, was ich von mir weiß“ regt den Leser dazu an, über sein eigenes Leben nachzudenken. Zu hinterfragen, ob man wirklich auf dem richtigen Weg ist oder ob man nicht doch stehen bleiben sollte und den Weg verlassen sollte, um einen neuen zu beschreiten.

Fazit
Mit „Alles, was ich von mir weiß“ hat Adele Griffin einen tiefgründigen Roman geschrieben, der dem Leser nicht nur einen wunderbaren Einblick in das Thema des Gedächtnisverlustes und der Gefühlswelt betroffener Personen gibt, sondern der darüber hinaus auch den Leser selbst dazu anregt, über sein Leben zu reflektieren. Die Figuren sind mir wirklich sehr ans Herz gewachsen, da ihre Gefühlswelt sehr treffend und gut nachvollziehbar dargelegt wurde. Der Fokus der Autorin liegt definitiv auf den Figuren, sodass sich die Geschichte sehr intensiv entfalten konnte. In diesem Roman geht es nicht nur die Suche nach den Fäden, die einen zusammen halten, Adele Griffin hat hier viel mehr geschaffen, sie hat die ernste Thematik des Vergessens mit einer zarten Liebesgeschichte und tiefgründigen Gedanken verbunden und zieht so die Leser in ihren Bann.
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

8 Kommentare:

  1. Sehr interessante Rezension dazu - ich werde das Buch gleich anfangen :D
    Perfekt eingestimmt.

    Ganz viele liebe Grüße, Rainbow ☼♥
    walkingaboutrainbows.blogspot.de

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    1. Das passt ja perfekt! :)
      Ich hoffe dir wird "Alles, was ich von mir weiß" genauso gut gefallen!! :)
      Sonnige Grüße

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  2. Huhu,

    eine wirklich tolle Rezension zu einem anscheindend sehr interessanten Buch. Ich habe es direkt mal auf meine Wunschliste gepackt.

    Liebste Grüße

    Sonja

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    1. Hey Sonja!

      :) Danke! Das Buch ist wirklich super! Ich hoffe, es zieht bald bei dir ein und verweilt nicht zu lange auf der Wuli ;)

      Ganz liebe Grüße

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  3. Hallo Skyline! Dieses Buch habe ich auch schon auf meinem inneren Radar, seit ich es in der Vorschau gesehen habe, und deine Rezension macht mir nun noch viiiiel mehr Lust es endlich zu lesen. <3
    LG Cindy

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    1. Hi Cindy!

      Behalt das Buch auf jeden Fall auf dem Schirm, es ist so so gut! Ein Lese-Muss, definitiv! ;)

      Liebe Grüße!

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  4. Tolle Rezension und interessantes Buch :)
    LG ♥

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    1. Danke, Melancholia! :) Das Buch ist super!! :)
      Liebste Grüße!

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