21. Juli 2015

[Rezension] - Die Königin der Schatten (Erika Johansen)






Verlag: Heyne Verlag
Übersetzt von: Kathrin Wolf
Reihe: Trilogie
Einband: broschiert
Seitenanzahl: 544
Altersempfehlung: ab 16
Preis: 14.99 € [D]
ISBN: 978-3-453-31586-0
Bildquelle: © Heyne Verlag






Klappentext
„Der Thron wartet auf seine Königin – wenn sie lange genug lebt, um ihn zu besteigen ...

Als Kelsea Glynn an ihrem neunzehnten Geburtstag den Thron des magischen Königreiches Tearling besteigt, tritt sie ein schweres Erbe an: Die mächtige Herrscherin des Nachbarlandes Mortmesne bedroht Tearling, das eigene Volk begegnet ihr mit Misstrauen, und an ihrem Hof findet sie einen Sumpf von Machtgier, Lügen und Intrigen vor. Kelsea weiß, sie darf sich keinen einzigen Fehler erlauben, wenn sie überleben will. Sie wird all ihren Mut, ihre Klugheit und Stärke brauchen, um eine wahre Königin zu werden – die legendäre Königin von Tearling…“ (Quelle: https://www.randomhouse.de/)

Gestaltung
Verschiedene Gelb- und Schwarztöne in Kombination miteinander lassen das Cover sehr angenehm wirken, da die Farben perfekt miteinander harmonieren. Das Schloss im Hintergrund gefällt mir sehr gut, vor allem da es durch den helleren Himmel direkt dahinter so wirkt, als würde es strahlen. Der Titel passt farblich auch sehr gut zu dem Rest des Covers. Ich finde es einfach nur absolut gelungen!

Meine Meinung
Protagonistin Kelsea wuchs neunzehn Jahre lang bei ihren Pflegeeltern auf. Sicher, geschützt, behütet. Ihr Leben ändert sich jedoch, als die Garde der Königin – Kelseas Mutter – kommt, um sie an den königlichen Hof zu bringen. Sie soll ihr Erbe antreten und die neue, legendäre Königin von Tearling werden.

Klingt der Klappentext zunächst noch nach einem reinen High Fantasy Roman, so muss ich doch sagen, dass ich mir dessen nach der Lektüre nicht mehr ganz so sicher bin. Das Land Tearling ist zwar magisch, aber dennoch spielt sich die Handlung in der Zukunft ab. Dieser Roman ist also eine Mischung aus Fantasyelementen und Zukunftsroman, was ja vor allem für das Dystopiegenre, welches sich durch die Genretransmission auszeichnet, nichts Außergewöhnliches. Das Setting ist dabei jedoch eher historisch mittelalterlich angehaucht.

Die Kombination dieser zwei Genreelemente hätte ich jedoch nicht zwingend haben müssen. Anfangs war es etwas ungewöhnlich und gerade als es in sehr detaillierte, lange Beschreibungen um die Vergangenheit von Tearling ging, war es auch etwas langweilig, aber insgesamt gesehen, ist die Kombination spannend umgesetzt worden. Auch wenn man streng genommen sagen kann, dass es eine eher altmodische Zukunftsversion ist.

An manchen Stellen hätte die Autorin meiner Meinung nach aber mehr auf dem Boden der Tatsachen bleiben können. Vermutlich entschuldigt sich dies dann mit den Fantasyaspekten (die Welt ist so konstruiert, dass angeblich alle möglichen neuen Technologien, die wir aktuell haben, verloren sind), aber so gesehen kam ich mir eigentlich nie so vor, als wäre von der Zukunft die Rede, vor allem auch da es phantastische Aspekte von Tearling gibt, die nichts mit Realität zu tun haben. Für meinen Geschmack hätte Frau Johansen auch nur bei der High Fantasy bleiben können, da man den „Schwenk zur Zukunft“ nicht gebraucht hätte.

Im Hofe Tearling sieht sich Kelsea vielen Verstrickungen und Bedrohungen entgegen. Ihre Mutter schloss vor Jahren ein Abkommen mit dem benachbarten Königreich Mortmesne. Aber nicht nur dieses Königreich ist hinter unserer Protagonistin her, sondern auch ihr eigenes Volk. Dieses traut ihr nicht. Schließlich liegt es in Kelseas Entscheidung, wie es mit Tearling weiter geht. Daher befasst sich die Handlung größtenteils mit den politisch königlichen Geschicken am Hofe. Vor allem geht es darum, wie Kelsea zur Königin wird, wer sie dabei unterstützt und wie sie sich zurechtfindet.

Da diese Aspekte im Vordergrund stehen, gibt es dementsprechend wenig Action. Ich hatte aufgrund des Klappentextes erwartet, dass mich als Leser mehr Kämpfe oder Schlachten erwarten würden (vor allem nachdem das scheinbar verfeindete Nachbarskönigreich erwähnt wurde), aber darauf habe ich lange gewartet. Vor allem die wirklich ausufernden Erklärungen oder Beschreibungen haben mir allerdings das Lesen erschwert. Da mir schon die erwartete Action fehlte, kamen mir intensiv und ausführlich beschriebene Szenen nicht sehr gelegen, da ich so das Gefühl hatte, die Geschichte würde sich ewig in die Länge ziehen.

Was mir jedoch sehr gut gefallen hat waren die Figuren. Im Laufe meiner Reise durch den Roman habe ich sie immer besser kennen gelernt und schätzen gelernt. Vor allem Kelsea ist keine 0815-Protagonistin, wie wir sie aus anderen Romanen kennen. Sie denkt nach und (vor allem!) übt auch einmal Selbstkritik, weil sie nicht perfekt ist. Wir kennen es ja alle: wir haben immer etwas an uns auszusetzen und streben nach Verbesserung. Aber die meisten Protagonisten scheinen wirklich perfekt zu sein oder ansonsten zumindest mit sich selber zufrieden. Aber nicht so Kelsea!

Fazit
Die Kombination Fantasy und Dystopie (bzw. Zukunftsroman) machen es nicht ganz einfach „Die Königin der Schatten“ eindeutig einem Genre zuzuordnen. Für meinen Geschmack hätte es allerdings auch gereicht, wenn die Autorin sich nur auf ein Genre beschränkt hätte. Nichtdestotrotz konnte sie Spannung aufbauen, die ich mir allerdings ein wenig actionreicher gewünscht hätte, da ich mit Kämpfen und Schlachten gerechnet hatte (welche ich leider nicht bekommen habe…aber vielleicht ja im zweiten Band…). Störend fand ich jedoch die langen Beschreibungen von verschiedenen Szenen. Mich hat die Autorin da an mancher Stelle durch ihre Detailverliebtheit verloren, da mir die Handlung dann viel zu lange dauerte.
Gute 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Die Königin der Schatten
2. The Invasion of the Tearling (bereits auf engl. Erschienen)
3. ???

10 Kommentare:

  1. Huhu Laura,

    hach, mein Herz blutet gerade ein bisschen, da du meiner liebsten Queen nur 3 von 5 Sternen gegeben hast. Ich habe das Buch ja bereits letzten Sommer auf Englisch gelesen und es ist mein kleiner Schatz.Ich liebe nämlich diese Fantasy Dystopie Mischung und hoffe, dass wir in The Invasion of the Tearling noch mehr darüber erfahren. Außerdem ist mein absolute Book Boyfriend ja The Fetch. Du erinnerst mich gerade daran, dass ich dringend mt Teil 2 weitermachen muss *___*

    Naja, deine Kritik kann ich sehr gut verstehen und hoffe, dass der zweite Teil bei dir besser abschneidet :)

    Jule♥

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hey Jule!

      Ich hoffe auch ein wenig auf Band 2, da ich eigentlich voller Vorfreude auf den ersten Tearling-Band gewesen bin. Vermutlich habe ich einfach zu viel erwartet oder etwas ganz anderes als das, was ich bekommen habe (ich hatte irgendwie mit mehr Actionszenen gerechnet). Das kriege ich nun vielleicht ja in Band zwei.
      Hihi, dann würde ich mal sagen auf auf, stürz dich in den zweiten Band! ;)
      Das hoffe ich auch! :)
      Liebe Grüße <3

      Löschen
  2. Hallo liebste Laura <3,

    danke für deine Rezi und jetzt steht für mich fest, dass dies kein Buch für mich ist :) Der konstruierte Genremix und ausufernde Beschreibungen ohne Spannung lassen mich hier zu diesem Schluss kommen.

    Küsschen Uwe

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hey Uwi! :*

      Ja, wenn man erwartet, dass viel Spannung und Action auf einen zu kommen, dann ist das nicht das richtige Buch für einen. Vor allem da der Klappentext bei mir im Kopf einen Kampf zwischen zwei Königreichen hat anklingen lassen! Den bekomme ich vermutlich erst im nächsten Band...:/

      Drück dich <3

      Löschen
  3. Huhu liebe Laura,

    ich hätte die Kombination aus Dystopie und High-Fantasy auch nicht unbedingt haben müssen. Dennoch fand ich gerade die Passagen zur Vergangenheit furchtbar interessant.
    Mit der Action stimme ich dir zu. Irgendwie hat es mich aber in dem Buch überhaupt nicht gestört (und dabei bin ich sonst immer so ein Leser der ganz laut aufschreit, wenn es keine Action gibt :-D).
    Ich fand es auch richtig klasse, dass Kelsea mal nicht die wunderhübsche Königin ist, sondern eben ein paar Pfunde zu viel mit sich rumschleppt.

    Liebe Grüße
    Sandra

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hi Sandralein!

      Ich hab mir dazu beim Lesen einfach gedacht, dass Dystopien sich ja recht häufig an anderen Genres bedienen bzw. Elemente von anderen Genres aufweisen, aber für mich wirkte die ganze Aufmachung eher so nach nur High Fantasy und das hätte mir auch gerecht :)
      Was? :D Wie kann es dann sein, dass dich das hierbei nicht gestört hat? ;)
      Jaa das fand ich auch gut (wobei ich mich immer noch frage wie Emma Watson das darstellen soll...)

      Ganz liebe Grüße :)

      Löschen
  4. Huhu mein Schätzchen <3

    ich wusste ja schon, dass du nicht so mega begeistert von "Der Königin der Schatten" warst. Deine Meinung ist bisher die "schlechteste" die ich gehört habe, deine Kritikpunkte kann ich aber natürlich verstehen und nachvollziehen.

    Genre-Mix mag ich im Prinzip schon sehr gerne, ausufernde Beschreibungen aber so gar nicht.

    Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie mir das Buch gefällt :)

    Drück dich gaaaaaanz doll fest :-* <3 deine Ally

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Mausi! :)

      ohje, jetzt krieg ich ein schlechtes Gewissen! :D Dabei ist 3 Sterne ja noch nicht mal soo schlecht. Gutes Mittelfeld eben ;)
      Mein Ding sind ausufernde Beschreibungen nicht so, ich hab dann immer das Gefühl stecken zu bleiben im Buch und nicht weiter zu kommen :(
      Darauf bin ich auch sehr gespannt! ;)
      Küsschen <3 :*

      Löschen
  5. Endlich jemand der mir aus der Seele spricht! Ich lese das Buch gerade und stecke ein wenig fest, da ich das Gefühl habe nicht wirklich weiter zu kommen...
    Das Buch ist nicht schlecht aber leider auch nicht das Mitreißendste!

    Dystopie frage ich mich immer noch warum das mit rein musste. Um das umzusetzen hätte die Autoren mehr Hints geben müsssen, also irgendwelche Überbleibsel aus der alten Welt ( abgesehen von Büchern ;))

    Ohne hätte es mir wohl mehr gefallen, da ich am Anfang ein paar "Hä?"-Momente hatte, bevor alles in meinem Kopf Sinn ergeben hat...

    Die Hauptperson und besonders Mace, Pen und der Fetch sind mir sehr Sympathisch ! Sie sind auf jeden Fall einen Grund um das Buch zu lesen.

    Ich mag deine Kritik allerdings sehr! Ich dachte schon ich wäre die Einzige die das Buch nicht in den Himmel loben möchte ;)


    LG Lina

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Lina!

      Ich versteh dich. Viele sind hellaufbegeistert und ich hatte dementsprechend hohe Erwartungen. Als ich dann gar nicht so umgehauen und mitgerissen wurde, wie ich gedacht hatte, war ich ein wenig enttäuscht.
      Wirst du denn Band 2 lesen? Ich überlege ja schon, ob ich zuschlagen soll, weil...neugierig bin ich ja dennoch sehr >.<

      Liebe Grüße,
      Laura

      Löschen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mit dem Abschicken deines Kommentars akzeptierst du, dass der von dir geschriebene Kommentar und die personenbezogenen Daten, die damit verbunden sind (z.B. Username, E-Mailadresse, verknüpftes Profil auf Google/ Wordpress) an Google-Server übermittelt werden. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.