25. Juli 2015

[Rezension] - Mein Leben für deins (Amber Kizer)






Verlag: cbt Verldag
Übersetzt von: Doris Hummel
Reihe: Einzelband
Einband: Taschenbuch
Seitenanzahl: 384
Altersempfehlung: ab 13
Preis: 9.99 € [D]
ISBN: 978-3-570-30966-7
Bildquelle: © cbt Verlag






Klappentext
„Ein schrecklicher Autounfall setzt Jessica Chains Leben ein Ende. Und doch lebt sie weiter, denn ihre Eltern entscheiden sich, ihre Organe zu spenden. An Samuel, Vivian, Leif und Misty. Vier Teenager, vier Schicksale voller Schmerzen, Ängste, Einsamkeit und Hoffnung – und über allen schwebt Jessica, begleitet und beobachtet sie: ‚Mein Leben hatte eine Bedeutung, aber nicht, als ich noch lebendig war, sondern erst durch meinen Tod …‘ “ (Quelle: www.randomhouse.de/cbt)

Gestaltung
Das Coverbild passt perfekt zur Geschichte! Man sieht vor einem wolkigen Himmel und der strahlenden Sonne ein Mädchen mit einem Schirm in einem giftgrünen Kleid. Sie scheint zu versuchen die Balance zu halten, da sie auf den Buchstaben des Titels steht. Da die Protagonistin in „Mein Leben für deins“ tot ist und als Geist umherwandert, passt das Himmelsetting natürlich wie die Faust aufs Auge. Aber auch ihr Balanceakt auf dem Titel stellt sehr schön den schmalen Grad dar, auf dem wir Menschen unser Leben lang balancieren. Wann wird unser Leben bedeutsam? Wie gestalten wir es sinnvoll? Jeder Mensch versucht neben seinen Problemen zu leben, seinen Weg zu beschreiten und tritt dabei auch manchmal daneben. Mir gefällt das Cover jedenfalls sehr gut, da ich nach der Lektüre Bezüge zwischen Inhalt und Gestaltung ziehen konnte.

Meine Meinung
„Mein Leben für deins“ hat schon früh meine Aufmerksamkeit geweckt. Nicht etwa durch die Gestaltung oder dadurch, dass mir die englische Originalausgabe ein Begriff war. Nein, mich hat sofort der Klappentext in seinen Bann gezogen. Ich war fasziniert von dem Gedanken, dass vier Teenager Organe gespendet bekommen und dabei von dem jungen Mädchen als Geist beobachtet werden. Vor allem sind in meinem Kopf sofort so viele verschiedene Ideen und Möglichkeiten zu diesem Grundgerüst umher gesprudelt, dass ich einfach wissen wollte, wie die Autorin ihre Grundidee umgesetzt hat und was sie sich ausgedacht hat. Ich war gespannt, herauszufinden, ob ich Teile von meinen Ideen wieder finden würde oder ob ich komplett überrascht werden würde.

In Amber Kizers Roman geht es vorrangig um das sehr aktuelle Thema der Organspende, welches auch immer wieder in den Medien thematisiert wird. Daher finde ich es schön, dass sich nun auch die Jugendliteratur mit diesem Aspekt beschäftigt. Durch einen Roman wird ein ganz anderer Zugang zu den jungen Menschen geschaffen als durch (für Jugendliche oftmals öde) Nachrichtensendungen. So wird vielleicht eher ein Band zwischen den Teenagern und der Thematik geschaffen. Im Roman kommt die Bedeutsamkeit von Spenden sehr gut zur Geltung, da es hier gleich vier Jugendliche sind, die auf ein lebensrettendes Organ warten und denen geholfen werden kann.

Protagonistin Jessica stirbt bei einem Autounfall und ihre Eltern entscheiden sich dazu, die Organe zu spenden. So hilft Jessicas Tod Vivian, Samuel, Leif und Misty dabei weiter zu leben, da jeder durch die Spenderorgane völlig neue Chancen bekommt. Dabei ist Jessica als Geist anwesend, um zu verfolgen, ob die vier Jugendlichen ihre neuen Möglichkeiten auch entsprechend nutzen.

Die Autorin lässt den Leser (gemeinsam mit Jessica) die vier Organempfänger nach und nach kennen lernen. Hatte ich zunächst noch erwartet, dass sich im Verlauf der Geschichte alle vier kennen lernen würden, so stellte sich heraus, dass sich jeweils zwei Figuren kennen bzw. kennen lernen. Die Figuren fand ich dabei sehr berührend, da sie alle entweder aufgrund ihrer Krankheit oder äußerer Begebenheiten schwere Lasten zu tragen haben, die sie in ihrem Charakter beeinflussen. So wäre Misty zum Beispiel lieber gewesen, sie wäre gestorben, um ihrer Familie keine Geldsorgen mehr zu bescheren. Vivian hingegen hatte die Hoffnung auf ein Leben schon komplett aufgegeben. Und auch die beiden Jungs versuchen nach der Organspende ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Der einzige kleine Kritikpunkt ist in diesem Zusammenhang der, dass die Orte und handelnden Personen durch vier Figuren recht häufig wechseln und dass man da einen klaren Kopf behalten muss, um den Überblick nicht zu verlieren.

„Mein Leben für deins“ beschäftigt sich mit dem Leben junger Menschen, die nicht wie in den „Highschool-Jugendromanen“ ein normales Leben hinter oder vor sich haben. Hier erwartet uns Leser nicht einfach nur das altbekannte Leben alltäglicher Jugendlicher, sondern die Bedeutsamkeit und Schwere der Situation ist greifbar. Es geht um das Leben, wie es nach großer Hoffnungslosigkeit sein kann. Um Chancen, mit denen niemand mehr gerechnet hat. Das Leben trägt für die vier Jugendlichen eigentlich viel mehr Bedeutung als für gesunde Teenager. Sein Wert wird in diesem Roman zum unterschwelligen Thema und berührt die Herzen seiner Leser.

Fazit
Amber Kizer hat mit „Mein Leben für deins“ einen berührend aufrührenden Roman über den Wert und Sinn des Lebens geschrieben. Mit dem wichtigen Thema der Organspende greift sie eine Materie auf, die immer wieder aktuell ist. Die Autorin verpackt dies geschickt in einem Jugendroman, der somit auch jungen Menschen einen leichten, empathischen Zugang zu diesem Thema ermöglicht. Ich habe es sehr genossen diesen Roman zu lesen, da er trotz des ernsten, nachdenklich stimmendem Zusammenhangs leicht und locker ist.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

2 Kommentare:

  1. Das wandert sofort mal auf meine Wunschliste! :)
    LG♥

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    1. Huhu Melancholia!
      Oh jaa das Buch lohnt sich wirklich sehr! <3 :) Ich drücke die Daumen, dass es dann auch ganz bald bei dir einzieht ;)
      Liebe Grüße

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