20. Dezember 2015

[Rezension] - Abschied für immer und nie (Amy Reed)






Verlag: Harper Collins Verlag
Übersetzt von: Maike Müller
Reihe: Einzelband
Einband: gebunden
Seitenanzahl: 320
Altersempfehlung: ab 14
Preis: 16.90 € [D]
ISBN: 978-3-959-67010-4
Bildquelle: © Harper Collins Verlag






Klappentext
„'Mal im Ernst, Evie, was haben wir schon zu verlieren?‘ Was die krebskranke Evie noch will, ist eine letzte Reise. Noch einmal das Adrenalin in den Adern spüren. Noch einmal auf den Rat ihrer Freundin Stella hören: Lebe wagemutig. Aber die Flucht aus der Klinik wird alles verändern? Evie fällt es unsagbar schwer, in die Welt der Gesunden zurückzufinden. Bis sie Marcus trifft. In seiner Nähe fühlt sie sich lebendig. In seinen Exzessen, seinen fantastischen Höhenflügen. Nur ahnt sie nicht, dass sie nur einen Schritt vor dem Abgrund steht?“ (Quelle: www.harpercollins.de)

Gestaltung
Auch wenn ich zwischen Cover und Handlung keine Verbindungen erkennen kann, so gefällt mir die Aufmachung doch sehr gut. Die Farben sind hervorragend aufeinander abgestimmt und der Titel sticht auch super hervor. Vor allem dass die Buchstaben mit helleren und dunkleren Farben hinterlegt sind, sieht super aus, da es zu den Lichtern der Stadt am unteren Coverrand passt.

Meine Meinung
Als mir der Klappentext von „Abschied für immer und nie“ begegnet ist, war mir bewusst, dass es sich hier um eine ernstere und traurige Geschichte handeln würde. Immerhin hat Protagonistin Evie Krebs. Jedoch habe ich auch einen gewissen Hoffnungsschimmer erwartet. Eine Geschichte, die von Kraft zeugt und die Stärke krebskranker Menschen hervorheben würde.

Doch was der Klappentext nicht eindeutig verrät (bzw. was mir erst nun nach Lesen des Buches klar wird, da es im Klappentext nur angedeutet wird): Die erste Hälfte des Buches befasst sich damit, wie das junge Mädchen versucht mit ihrer schweren Diagnose klar zu kommen. Sie beschäftigt sich damit, wie sie die ihr noch verbliebene Zeit verbringen will. Evies Einstellung zum Leben ändert sich. Die zweite Hälfte spielt dann jedoch wieder in Evies ganz normalem Alltagsleben, nachdem sie aus dem Krankenhaus entlassen wurde und das Gröbste „überstanden“ ist (ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten).

In dieser zweiten Hälfte wendet sich Evie nun jedoch den Medikamenten und den Drogen zu. Medikamentenmissbrauch und Sucht sind hier die Hauptthemen. Konnte ich in der ersten Buchhälfte noch mit den Figuren mitfühlen und mich in sie hineinversetzen, so war mir Evie in der zweiten Hälfte oftmals zu undurchschaubar und manchmal sogar geradezu nervig. Sie bemitleidet sich selber und das für meinen Geschmack zu viel und oft. Statt etwas gegen ihr Schicksal zu unternehmen, flieht sie in den massiven Missbrauch von Tabletten, um sich so zu betäuben. Sie kommt in ihrem eigenen Leben nicht mehr klar. Leider kam auch ich zu diesem Zeitpunkt mit etwas nicht mehr klar: nämlich mit Evie.

Ich dachte, ich würde hier eine lebesbejahende Geschichte mit einem Hoffnungsschimmer vorfinden. Stattdessen eröffnete sich mir eher eine zerstörerische Protagonistin voller Wut und Rebellion. Wäre diese zweite Hälfte nicht gewesen, so hätte mich „Abschied für immer und nie“ durchaus überzeugen können, aber so konnte ich dieses Buch einfach nicht verstehen. Warum diese Kombination aus Krebsgeschichte und Tablettenmissbrauch?

Mir fehlte die tiefere Botschaft, ein Sinn hinter allem. Natürlich müssen Bücher nicht immer belehrend sein, aber bei solch einer ernsten Thematik (bzw. in diesem Fall ja sogar die Kombination aus zwei ernsten Themen!) erwarte ich einfach, dass ich am Ende zu einer Erkenntnis gelange oder dass mir das Buch eine Botschaft mit auf den Weg gibt. Aber nein. Nichts.

Fazit
„Abschied für immer und nie“ ist eher durchwachsen. Nach einem schönen Start, der mir gut gefallen hat, folgt eine wirklich sehr krasse, abrupte Wendung, die die Geschichte in Bahnen gelenkt hat, die mir nicht mehr ganz so gut gefallen haben. Protagonistin Evie hat sich sehr verändert und bei mir an Sympathiepunkten eingebüßt aufgrund ihres Selbstmitleides und ihrer Tatenlosigkeit. Sie greift zu Tabletten statt zu versuchen, ihre Probleme anders anzugehen.
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

4 Kommentare:

  1. Huhu

    das Buch liegt auch noch auf meinem SuB und ich mag es auch bald lesen. Ich habe jetzt schon einige positive Rezis gelesen und nach deiner Rezi bin ich jetzt wirklich gespannt, wie mir das Buch gefallen wird.

    Liebste Grüsse
    Sonja

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    1. Hi Sonja!

      Ich hoffe, du bist vorbereitet und hast nicht die falschen Erwartungen ;) Immerhin nimmt das Buch ganz andere Richtungen an, als man zunächst denkt.

      Liebe Grüße

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  2. Mir ging es genauso! Die zweite Hälfte ist alles andere als lebensbejahend und mich hat Evie nur noch genervt! Schade!
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Ja, aber immerhin war der Anfang vielversprechend und insgesamt wurde man ja gut unterhalten :) Auch wenn ich erwartet hatte, dass es die ganze Zeit so bleiben würde.

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