Verlag: Harper Collins Verlag
Übersetzt von: Elke Hochhard
Reihe: Einzelband
Einband: Taschenbuch
Seitenanzahl: 352
Altersempfehlung: ab 14
Preis: 12.99 € [D]
ISBN: 978-3-95649-081-1
Bildquelle: © Harper Collins Verlag
Klappentext
„Was Bridget will, setzt sie durch. Immer. Zuhause macht sie ihrer
Stiefmutter das Leben zur Hölle, in der Schule tanzen alle nach ihrer
Pfeife. Bis eine Neue auf die Winchester Prep kommt: Anna Judge - Judge
wie Richterin. Und mit Anna ändert sich alles: Die Lehrer fallen nicht
mehr auf Bridgets Masche rein, ihr Fan-Club verkleinert sich blitzartig.
Als eines Tages sich auch noch ihr Freund Liam abwendet, baut Bridget,
total irritiert, einen katastrophalen Unfall! Sie ist nicht tot - aber
auch nicht lebendig. Stattdessen ist sie in einer Schattenwelt gefangen,
in der ihr Anna Judge zeigt, was für eine Mega-Zicke sie war. Bridget
hat genau eine Chance, das zu ändern und ins Leben zurückzukehren. Oder
für immer zu gehen.“ (Quelle: https://www.harpercollins.de/)
Gestaltung
Auf mich wirkt das Cover recht seltsam. Warum? Der Kontrast zwischen
dem blauen Himmel, der frischen Wiese und der darauf liegenden Leiche
sticht irgendwie sofort hervor. Auch die Farbe der Füße, welche man als
einzigen Körperteil der Mädchenleiche (abgesehen vom Kleid) sieht, wirkt
noch trister aufgrund der grellen Farben des Himmels und des Grases.
Schön finde ich die Details im Titel, der durch das grelle Pink
besonders hervortritt und einen weiteren Kontrast bildet. Der I-Punkt
ist beispielsweise ein kleiner Totenkopf.
Meine Meinung
In „Zur Hölle mit Bridget“ verfolgt der Leser Protagonistin Bridget
auf ihrem Weg durch den Alltag und bei einem tiefen, inneren
Erkenntnisprozess. Der Prolog beginnt dabei jedoch schon mit einer Art
Vorwarnung für den Leser, da als erstes der im Klappentext erwähnte
Unfall geschildert wird. Im anschließenden ersten Kapitel und der
gesamten ersten Buchhälfte erfährt man dann allerdings zunächst, wie es
überhaupt so weit gekommen ist. Dies wurde auch schon von der Erzählerin
im Prolog so angekündigt. Dass die Figur den Leser direkt anspricht hat
mir dabei gut gefallen.Erzählt wird der Roman aus der Ich-Perspektive, sodass immer eine gute Einsicht in die Innenwelt und Gedanken von Bridget gegeben sind. Auf diese Weise erfährt der Leser auch, dass Bridget schon während ihrer schlimmen Taten (sie lügt, tyrannisiert ihre Mitschüler, hält sich für etwas besseres etc.), eigentlich gar nicht so ist, wie sie sich gibt. Immer wieder gibt es kleine Gedankeneinschübe seitens Bridget, in denen beispielsweise ein schlechtes Gewissen (über etwas von ihr unbedacht Geäußertes) deutlich wird. So erkennt der Leser schon früh, dass die Protagonistin eigentlich genau weiß, dass vieles, das sie tut, andere verletzt und dass Bridget eigentlich anders ist als es ihr Ruf in der Schule (sie ist die große Oberzicke, die Anführerin aller Mädchen) besagt.
Daher fragt man sich, warum Bridget so geworden ist wie man sie aktuell kennen gelernt hat. Diese Gedanken und Grübeleien, auf die man endlich eine klare Antwort haben möchte, sorgen dafür, dass man schnell weiter liest und so dann auch in der zweiten Hälfte des Buches endlich ein paar Antworten findet. Zudem geht es in dieser zweiten Hälfte um Bridgets Erkenntnisprozess. Die im ersten Teil aus Bridgets Sicht erzählten Gespräche, Handlungen oder Streits wurden hier nun aus der Sichtweise der anderen Beteiligten aufgegriffen und erneut berichtet. Allerdings fand ich hier manche Gespräche zu sehr wiederholt und zu lang. Dadurch, dass wirklich Wort für Wort die Dialoge, die man ja schon kannte, nochmals erlebt wurden, war es ein wenig einfallslos. An manch einer Stelle hätte es daher einfach gereicht, die bereits bekannte wörtliche Rede der langen Dialoge wegzulassen und stattessen nur die Innensicht in die andere Person zu schildern.
Die Idee dabei ist allerdings nicht neu. Bereits in Carols Weihnachtsgeschichte und in vielen, vielen Filmen wurde die Idee, dass jemand einen 180° Wechsel in seiner Persönlichkeit durchmacht, nachdem er von beispielsweise Geistern seine gräulichen Taten vor Augen geführt bekommen hat, oft vertreten.
Daher ist auch schon vor Beginn der Lektüre klar, wohin sich diese Geschichte entwickeln wird. Bridget wird ihre Fehler erkennen und sich ändern. Diese Vorhersehbarkeit, von der ich erhofft hatte, dass dem vielleicht nicht so sei, störte mich jedoch nicht so stark beim Lesen. Gut, ich wusste (oder erwartete), dass Bridget sich ändern wurde, aber dennoch wurde mir nicht langweilig, da Bridgets Handlungen und Erlebnisse neu waren. Allerdings sind sie auch eindeutige Teenager Dramen (die „böse“ Stiefmutter, Partys, der Umgang mit dem Exfreund…), die nicht jedermanns Sache sind.
Mir hätte es jedenfalls auch sehr gut gefallen, wenn es am Ende eine große Überraschung gegeben hätte. Gerade da diese Idee allseits bekannt ist, wäre irgendein neuer Twist oder irgendwas Unerwartetes am Ende schön gewesen.
Angenehm empfand ich die Schriftgröße und den Zeilenabstand. Durch den größeren Abstand zwischen den Zeilen blätterte man Seite für Seite um und merkte gar nicht, dass man so schnell voran kam, bis man urplötzlich am Ende des Buches angelangt war.
Fazit
Eine allseits bekannte Idee wird in „Zur Hölle mit Bridget“ erneut
aufgegriffen, watet dabei allerdings nicht mit neuen Überraschungen oder
Wendungen auf. Dennoch vermag es der Roman für eine kurzweilige
Unterhaltung beim Leser zu sorgen, da man durch den Wunsch zu erfahren,
wie Protagonistin Bridget so wurde, wie sie ist, angetrieben wird weiter
zu lesen. Auch die Aufteilung der Handlung ist sehr angenehm gelöst
worden, da sich die erste Hälfte des Buches damit beschäftigt Bridgets
grausame Persönlichkeit und ihren Alltag zu zeigen, während die zweite
Hälfte all diese Ereignisse nochmals aufgreift und aus der Sicht von
Bridgets Freunden/Familie zeigt. Allerdings sollte man beachten, dass es
ein Highschool-Roman ist und die Probleme sich damit im Teenagerrahmen
bewegen, wodurch „Zur Hölle mit Bridget“ nicht für jeden etwas ist.3 von 5 Sternen!
Reihen-Infos
Einzelband
Huhu mein liebstes Skychen <3 <3,
AntwortenLöschendas Buch subbt bei mir auch noch, und ich hatte ja echt gehofft, das es so ein richtiges "Knallerbuch" ist. Die bisher allerdings eher durchwachsenen Meinungen, sowie nun auch deine, lassen "zur Hölle Bridget" erst mal noch etwas auf meinem Stapel nach hinten rücken.
Wie immer toll beschrieben, drück dich :-*
Hallo liebste Ally! :-*
LöschenIch hatte auch irgendwie erwartet, dass da was besonderes zum Vorschein kommt in der Geschichte, aber irgendwie war es wirklich vorhersehbar. Schön war zwar, dass man schon in der ersten Hälfte des Buches immer wieder Bridgets wahre Persönlichkeit hat durchschimmern sehen (sie zeigt schon ab und an mal Reue für ihre Taten), aber man wusste eben schon, wie es ausgehen würde und als es dann auch wirklich genauso ausging, wie erwartet...hm, ja. Ich wäre gerne überrascht worden, weil die Idee ja nicht neu war.
Danke :) Küsschen <3
Hallo,
AntwortenLöschenich find das Cover ja irgendwie hübsch. Aber da sind ja auch Menschen drauf ;) Beziehungsweise ein Mensch.
Schade, dass es in diesem Buch keine große Überraschung gibt. Wie du ja schon sagst ist das Thema recht alt, da kann man zumindest ein bisschen neues Flair erwarten.
So totale Charakterwandlungen finde ich immer recht schwierig, weil ich nicht weiß wie authentisch sie sind. Wenn man halt total nervig ist, dann hört man nicht urplötzlich damit auf.
Ich frag mich ja jetzt noch, warum Bridget denn so ist wie sie ist, wenn sie doch weiß, dass es scheiße ist. Nachlesen werde ich das aber wohl nicht, dazu haben mich einige Sachen abgeschreckt..
Grüße,
Julia
Hi Julia!
LöschenIch hab letztens gesehen, dass das sogar das Originalcover aus dem Englischen ist :) Das Cover hätte ich gar nicht auf dem englischen Markt erwartet.
Naja, hier ging diese Wandlung von Bridget, da sie schon zu Beginn in ihren Gedanken immer mal wieder kleine Ansätze von Reue zeigt. Also man sieht schon zu Beginn, dass sie eigentlich weiß, dass das, was sie tut, nicht richtig ist und andere verletzt, aber sie schiebt diese Gedanken eben einfach beiseite und nach der Konfrontation halt nicht mehr. Sie war wohl als Kind auch nicht so, aber dann schon (den Grund fand ich nicht ganz so nachvollziehbar, eigentlich...kann man das noch nicht mal Grund nennen, was da im Buch angeführt wurde Oo).
Liebe Grüße