15. März 2015

[Rezension] - Love Letters to the Dead (Ava Dellaira)






Verlag: cbt Verlag
Übersetzt von: Katarina Ganslandt
Reihe: Einzelband
Einband: gebunden
Seitenanzahl: 416
Altersempfehlung: ab 14
Preis: 17.99 € [D]
ISBN: 978-3-570-16314-6
Bildquelle: © cbt Verlag






Klappentext
„Es beginnt mit einem Brief. Laurel soll für ihren Englischunterricht an eine verstorbene Persönlichkeit schreiben. Sie wählt Kurt Cobain, den Lieblingssänger ihrer Schwester May, die ebenfalls viel zu früh starb. Aus dem ersten Brief wird eine lange Unterhaltung mit toten Berühmtheiten wie Janis Joplin, Amy Winehouse und Heath Ledger. Denn die Toten verstehen Laurel besser als die Lebenden. Laurel erzählt ihnen von der neuen Schule, ihren neuen Freunden und Sky, ihrer großen Liebe. Doch erst, als sie die Wahrheit über sich und ihre Schwester May offenbart, findet sie den Weg zurück ins Leben und kann einen letzten Brief an May schreiben …“ (Quelle: https://www.randomhouse.de/)

Gestaltung
Ich finde das Cover wunderschön und besonders gut finde ich es, dass das englische Originalcover samt Titel übernommen wurde. Ich mag die Farbgebung des Covers, auch wenn sich mir der Sinn des „schwebenden“ Mädchens in der Mitte nicht ganz erschließt, so ist es dennoch ein Eyecatcher. Dass es einen Laptop in den Händen hält und so aussieht als würde es etwas tippen, passt wieder sehr gut zur Geschichte. Aber am deutschen Cover stört mich etwas das Zitat bzw. die Werbung am unteren Rand des Covers, das stört irgendwie mein Ästhetikempfinden, weil das Cover so etwas überladen wirkt mit zu viel Text.

Meine Meinung
„Love Letters to the Dead“ war wirklich eine unglaublich intensive, bewegende und gefühlvolle Geschichte. Die Protagonistin Laurel hat auf mich authentisch gewirkt. Nicht jeder ist offen, extrovertiert und lässt gleich alle in sich hineinblicken. Mit ihr konnte ich mich gut identifizieren und je nachdem, was man so für Erfahrungen mit anderen Menschen gemacht hat, ist man vielleicht auch vorsichtig und öffnet sich nicht sofort, weil man Angst hat verletzt oder ausgenutzt zu werden.

Laurel schreibt Briefe an verstorbene, berühmte Persönlichkeiten und Stars. Dazu muss ich sagen, dass ich viele dieser Personen nicht kenne/kannte. Ich hätte sie googlen müssen (teilweise hab ich dies gemacht, teilweise war ich aber zu faul). Personen wie River Phoenix oder Elizabeth Bishop waren mir beispielsweise gänzlich unbekannt. Da habe ich teilweise schon an mir und meinem Verstand gezweifelt. Schön fand ich es aber, dass Laurel begründet, warum sie die jeweilige tote Person ausgewählt hat. So konnte ich als Leser ihr Handeln gut nachvollziehen.

Allerdings habe ich noch keinen geliebten Menschen verloren (ganz anders als Laurel). Deswegen ist es für mich ein wenig schwer, ihre Lethargie und Trauer komplett nachzuempfinden. Ich kann ja verstehen, dass sie zu Beginn des Verlustes trauert und sich zurückzieht, aber irgendwann sollte sie doch auch aus ihrer Starre erwachen. Sie selber kann nicht ihr Leben an sich vorbeziehen lassen (auch wenn sie es vielleicht gerne würde). Erst ganz zum Schluss des Buches kann Laurel mit ihrer Trauer umgehen und hat gelernt sie zu verarbeiten. Da hat sie eine große Entwicklung durchgemacht, die mir gut gefiel. Ihre Charakterentwicklung hätte für meinen Geschmack ein wenig eher kommen können (da sich das Buch so etwas hingezogen hat).

Die Handlung zog sich für meinen Geschmack nämlich hin. Sie schritt wirklich langsam voran, was natürlich (und verständlicherweise) daran liegt, dass wir als Leser so intensiv und ausführlich in Laurels Gedanken sowie Gefühle eintauchen und diese ihren Raum brauchen, um sich zu entfalten.
Aber dennoch kam ich nicht umhin mich an manchen Stellen zu langweilen.

Generell mochte ich die Figuren in „Love Letters to the Dead“ sehr gerne. Nicht nur Laurel hat eine Leidensgeschichte und ihr Päckchen zu tragen, sondern auch die anderen Figuren haben  etwas Trauriges an sich. Das macht sie irgendwie sehr real und greifbar, weil sie so sind wie du und ich und nicht so perfekt wie manch andere Romanfigur. Wobei ich die Liebesbeziehung, die zwischen Laurel und Sky entsteht, etwas abrupt fand. Er kam in ihr Leben und schwupps, sie waren sofort zusammen.

Aber ich muss auch sagen, dass mir "Love Letters to the dead" insgesamt etwas zu unspektakulär gewesen ist. Ich war berührt, aber nicht so oft wie ich es hätte sein können und die Handlung plätscherte teils sehr vor sich hin. Zudem fand ich manche Dinge auch recht übertrieben oder zumindest überspitzt (was genau kann ich nicht verraten ohne zu spoilern). Es war zwar realistisch, dass auch viele der Nebenfiguren "ihr Päckchen zu tragen haben" und das hat mir ja auch gefallen, aber irgendwann war dann auch mal der Gipfel erreicht. Aber stattdessen kam immer mehr und mehr trauriges ans Licht...das war irgendwann zu viel des Guten.

Und abschließend das Happy End. Vorher so viel Traurigkeit und am Ende geht alles gut aus. Der Realitätsnähe wegen hätte ich es schöner gefunden, wenn wenigstens ein kleiner "Wermutstropfen" in das Happy End getropft worden wäre, damit die Geschichte so realistisch bleibt wie sie zuvor erschien. Aber so? Ende gut alles gut erschien mir hier so, als ob die Autorin dieses Ende der Leser wegen gewählt hat.

Fazit
„Love Letters to the Dead“ ist ein Buch, das mich zwiegespalten zurücklässt. Einerseits war ich sehr berührt von den traurigen Geschichten der Figuren, andererseits war mir der Roman zu unspektakulär, etwas übertrieben und das Ende viel zu viel Happy End im Vergleich zu der Traurigkeit, die vorher so dominant war.
Knappe 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

4 Kommentare:

  1. Hallo meine Liebe,

    wie ich sehe, hängt Marmoskuss immer noch in der Seitenleiste fest? :D
    Eigentlich wollte ich ja was ganz anderes sagen :D

    Die Rezension macht definitiv Lust auf mehr, und am gespanntesten bin ich auf das Ende, das kann rückwirkend ja die ganze Handlung umkrempeln! Es muss schon ein wenig zur Geschichte passen, aber da hattest du mich trotzdem schon vorher ordentlich angefixt, das lese ich definitiv als eines der nächsten Bücher ♥

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    1. Huhu <3

      Hach jaa :D Ich bin noch nicht dazu gekommen, den Post für den Broadway Star zu schreiben (geschweige denn das "neuste Coming Soon"), es war einfach eine ziemlich stressige Woche und die Lesewoche hatte irgendwie auch Vorrang :)

      Das Ende war für mich echt so: O__O Ich mag es ja, wenn es ein Happy End gibt...aber "Love Letters.." war vorher so traurig und dann endete es...so. Also..ich kann nicht mehr sagen, ohne viel zu verraten :D
      Hihi :) Jaaa lies es endlich, ich bin schon auf deine Meinung und Sicht der Dinge gespannt ;) Vielleicht empfindest du das Ende ja als passend!
      Kopf hoch und drück dich <3

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  2. Huhu meine allerliebste Laura <3

    hm die meisten Bewertungen die ich bisher zum Buch gelesen habe, sind deiner sehr ähnlich oder fallen eher schlechter aus. Auch wenn das Buch interessant klingt, schreckt mich das Happy End in diesem Fall doch sehr ab, und ich werde es nicht lesen.

    Drück dich, deine Ally

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    1. Ally, meine Liebste! <3

      Ich habe auch schon bemerkt, dass dieses Buch soo unterschiedlich wahrgenommen wird von den Lesern, unglaublich! Entweder man liebt es oder aber man findet es eher so...joa, okay, mehr aber auch nicht.

      Küsschen <3

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