24. Juli 2015

[Blogtour] - Azalea Lewis: Die Situation in Afrika

Ein herzliches Hallo!

Heute stoppt die Azalea Lewis-Tour bei mir!


Erfahrt alles wichtige rund um Afrika und die Situation dort!
Einfach weiter lesen!


Afrika. Diesen Kontinent verbinden die meisten vermutlich in Gedanken sofort mit Savanne, viel Hitze, wenig Wasser, afrikanischen Trommeln und natürlich Löwen oder Elefanten. Aber es gibt auch eine andere Seite, eine, an die viele Menschen erst auf den zweiten oder dritten Gedanken hin aufmerksam werden. Eine Seite, an die man nicht gerne denkt.

Unsere Vorstellung von Afrika

Ich spreche hier von den Bürgerkriegen, den Kindersoldaten und einem Mann namens Joseph Kony. Ich selber habe von Joseph Kony zum ersten Mal gehört, als ich "Das zufällige Leben der Azalea Lewis" gelesen habe und ohne diesen Roman wäre ich vermutlich auch nie darauf aufmerksam geworden. Warum? Nun, wir scheinen in einer ganz anderen Welt zu leben. Afrika erscheint uns so weit weg und wir kennen meist nur die schönen Seiten und Geschichten, einfach weil es einfacher ist damit klar zu kommen statt mit der anderen Seite. Darum wollen wir heute einen Blick auf "Afrikas Geheimnisse" werfen. Auf die Dinge, die die Bevölkerung beschäftigen und die uns meist verborgen bleiben und entgehen.

Beginnen wir mit einem Thema, um das die meisten von uns zunächst noch Bescheid wissen. Der Armut. Eng verbunden ist dieser Aspekt natürlich mit der Arbeitslosigkeit und auch den schlechten Bildungschancen der Kinder. Sie müssen zu Hause ihren Eltern bei der (Feld-)Arbeit helfen und können nicht zur Schule gehen. Ohne Bildung entsteht natürlich eine Teufelsspirale. Ein Kind, das nicht zur Schule gegangen ist, wird höchstwahrscheinlich so enden, wie seine Eltern: auf sich allein gestellt im Kampf um das Überleben. Denn in Afrika gibt es keine Sozialleistungen oder Krankenversicherungen. Wenn jemand bei uns in Geldnot gerät, gibt es durch den Staat verschiedene Hilfsangebote. Nicht so in dem heißen Kontinent. Die Familien müssen für sich selber sorgen und wenn ihnen dies nicht gelingt, dann hungern sie.

Hinzu kommt, dass durch die harten klimatischen Bedingungen nur wenig Regen fällt. So wird nicht nur Trinkwasser knapp, sondern auch das Bewirtschaften von Feldern wird nahezu unmöglich. Wie soll eine Familie dann über die Runden kommen, wenn ihre Felder vertrocknen?

Zu diesen Sorgen kommen jedoch noch weitaus mehr hinzu. Bürgerkriege stellen eine anscheinend immerzu andauernde Bedrohung für die Bevölkerung dar. Um dies genauer verstehen zu können, sehen wir uns zunächst einmal die Aufteilung Afrikas an.
Durch Kolonialmächte in Staaten aufgeteilt:
Unzufriedenheit erwächst

Der Kontinent wurde durch den Kolonialismus in verschiedene Grenzgebiete aufgeteilt. Die Kolonialmächte haben scheinbar willkürlich Grenzen in dem gesamten Land gesteckt und das nach ihrem eigenen Befinden, ohne auf die Bevölkerung einzugehen. So sind schwierige ethnische Situationen entstanden: die afrikanische Bevölkerung ist einfach in unterschiedliche Länder eingeteilt worden, ohne dass hierbei auf ethnische oder kulturelle Zugehörigkeiten geachtet wurde.

Zwar sind nun seit den 1950er Jahren immer mehr Staaten von den Kolonialmächten unabhängig, doch eine Demokratie ist noch in weiter ferne. Nach dieser Dekolonisation haben sich meist autoritäre Regimes in den einzelnen Staaten durchgesetzt. Einheimische Diktatoren, die ihre Herrschaft mit Gewalt und dem Militär durchsetzen und die dazu meist noch korrupt sind, haben sich durchgesetzt und die Macht an sich gerissen.

So entsteht natürlich Unzufriedenheit. Diese führt zu Kriegen, Bürgerkriegen und einer sehr instabilen politischen Lage. Eine Liste von aktuellen sowie vergangen Konflikten in Afrika findet sich auch auf Wikipedia. Dort könnt ihr nachschauen welche afrikanischen Länder aktuell noch von Bürgerkriegen oder anderen ethischen Auseinandersetzungen betroffen sind.

In den Ländern rund um Uganda spielt ein Mann namens Joseph Kony bei den Bürgerkriegen und den Konflikten eine große Rolle. Er ist der Anführer der sogenannten "Lord's Resistance Army" (kurz: LRA). Die LRA ist eine Gruppe von Rebellen, die Uganda, den Kongo, den Südsudan und Teile von Zentralafrika terrorisiert. Sie haben es sich zum Ziel gemacht, die Regierung von Uganda zu stürzen, um einen göttlich erwählten Regenten an die Macht zu stellen. Sie wollen somit eine sogenannte Theokratie (=eine Herrschaftsform bei der das Staatsoberhaupt religiös anerkannt und göttlich erwählt ist). Dieser göttlich auserwählte (und der Sichtweise der LRA nach zukünftige) Herrscher ist Joseph Kony.

Die Soldaten der "Widerstandsarmee des Herren" schrecken auch nicht vor jedweder Menschenrechtsverletzung zurück. Sie schneiden Menschen u.a. die Lippen ab und scheuen auch nicht davor ihnen anderweitige Verstümmlungen zuzufügen.

Nicht jedes afrikanische Kind hat die Chance auf Bildung

Damit die LRA ihre Ziele durchsetzen kann, braucht sie natürlich genügend für sie kämpfende Männer und Anhänger. Ob diese sich der Rebellengruppe nun freiwillig anschließen oder von ihr dazu gezwungen werden, ist der Gruppierung egal. Dabei schreckt die LRA auch nicht davor zurück unschuldige Kinder zu entführen und zu Soldaten zu machen. Rund 66.000 Kindern haben die Rebellen so schon ihren Familien oder ihrem sicheren Zuhause entrissen und schulische Bildung für sie so unmöglich gemacht. Rund 90% der LRA waren Kindersoldaten zwischen 13 und 16 Jahren. Das muss man sich erst einmal vor Augen führen: geht man davon aus, dass die LRA aus z.B. 100.000 Menschen besteht, so bedeutet 90%, dass 90.000 Kinder Mitglied der LRA waren und gekämpft haben (Freiwillig oder aus Zwang). Dem gegenüber standen nur 10.000 Erwachsene. Also waren die Kinder in der Überzahl.

Als Kindersoldat gilt nach der UN-Kinderrechtskonvention jedes Kind, das unter 18 Jahre alt ist und an einem Krieg teilnimmt. Dazu muss allerdings gesagt werden, dass ein Kind, das älter als 14 ist und freiwillig (!) an einem Krieg teilnimmt, als legaler Soldat gilt. Nicht freiwillige Teilnahme (wie also im Falle von Joseph Konys LRA) ist Zwang und nicht erlaubt.

Warum aber zwingt man Kinder überhaupt zum Krieg? Warum nimmt man ihnen das Wichtigste und Bedeutsamste weg, das sie haben: ihre Kindheit?
Kinder bzw. Jugendliche sind in der Regel leichter zu beeinflussen. Sie schließen sich eher einer Gruppierung an. Zudem kommen viele Kindersoldaten aus ärmeren Bevölkerungsschichten. Sie suchen vermutlich ein Vorbild, jemandem zu dem sie aufsehen können, ein besseres Leben und wenden sich in ihrer Hoffnungslosigkeit an politische (Rebellen-)Gruppen. Hier erhoffen sie sich Anerkennung oder ein Zugehörigkeitsgefühl.

Missionen, die von (religiösen) Hilfsorganisationen in Afrika gegründet werden, helfen Kindern und vor allem auch Waisen beim Überleben. Sie leisten religiös motivierte soziale Arbeit, indem sie Waisenkinder aufnehmen oder armen Kindern die Möglichkeit auf Schulbildung bieten. Auch warmes Essen und ein Dach über dem Kopf stellen Missionen bereit. Zudem übernehmen sie meist auch die Versorgung von Kranken.

Auch in "Das zufällige Leben der Azalea Lewis" spielen sie eine große Rolle und ebeso tritt dort auch Joseph Kony in Erscheinung. Wenn euch dieses Thema rund um Afrika, die Kindersoldaten, die LRA und Missionen interessiert, dann solltet ihr euch J. W. Ironmongers Roman nicht entgehen lassen! Dort findet ihr noch sehr viel detailliertere Informationen zu diesen Themen.


Hier nochmal im Überblick alle wichtigen Termine:

20. Juli: Vorstellung des Autors J. W. Ironmonger
www.glutton-for-books.blogspot.de/

21. Juli: Vorstellung der Protagonistin Azalea Lewis
www.glitzerfees.blogspot.de/

22. Juli: Schicksal, Zufälle und Wahrscheinlichkeiten
www.magicallyprincess.blogspot.de/

23. Juli: Schauplätze Uganda und Isle of Man – eine Gegenüberstellung
www.favolas-lesestoff.ch/

24. Juli: Die Situation in Afrika (Kindersoldaten, Bürgerkriege, Joseph Kony etc.)
Hier bei mir!! :)

25. Juli: Vorstellung des Protagonisten Thomas Post und seine „Wahrscheinlichkeitsrechnung“ www.bookdibluempf.blogspot.de/

Nun zum Gewinnspiel!

Was gibt's zu ergattern? Ein Exemplar von "Das zufällige Leben der Azaela Lewis"!!

Was ihr dafür tun müsst? Ganz easy: schreibt einen Kommentar, in dem ihr folgende Frage beantwortet:

Was denkt ihr über die aktuelle Situation in Afrika? War euch die LRA ein Begriff?

Wenn ihr unter jedem Blogtour-Beitrag einen Kommentar hinterlasst, in dem ihr die Tages-Frage beantwortet sowie eure E-Mail-Adresse hinterlasst, könnt ihr Lose sammeln. So könnt ihr also maximal auf 6 Lose kommen. Und denkt dran: je mehr Lose, desto größer eure Chance auf den Gewinn! ;)
Das Gewinnspiel läuft bis einschließlich 01.08.2015 um 20:00 Uhr.

Teilnahmebedingungen: 
1. Die Teilnehmer müssen über 18 Jahre alt sein, oder die Einverständniserklärung eines Erziehungsberechtigten vorweisen können.
2. Die Daten der Teilnehmer werden nicht gespeichert und lediglich zur Gewinnermittlung benutzt.
3. Um am Gewinnspiel teilzunehmen, muss eine gültige Emailadresse hinterlegt werden, unter der der Gewinner im Gewinnfall benachrichtigt wird.
4. Der Gewinner hat 5 Tage zeit sich zu melden, ansonsten verfällt der Gewinn und wird neu verlost.
5. Für Gewinne, die auf dem Postweg verloren gehen oder beschädigt werden, wird keine Haftung übernommen.
6. Eine Barauszahlung des Gewinns ist ausgeschlossen. 7. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Lasst euch Azaleas Leben und das wahre Leben in Afrika nicht entgehen!
Eure Laura

7 Kommentare:

  1. Hallo und guten Tag,

    leider berichten die Medien viel zu wenig über das Schicksal von Kindersoldaten und Afrika auch im Allgemeinen. Da gibt es einfach nichts zu holen für die großen Staaten dieser Welt. ....

    Was ich sehr schade finde. Aber ich habe gerade über Kindersoldaten schon mal eine TV-Film gelesen, der mich sehr geschreckt hat..wie es da zu geht.


    LG..Karin...

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  2. Halli hallo
    Ich habe zwar schon von der LRA gehört aber nichts von seinem Oberhaupt!
    Es ist einfach nur krass ich will und kann mir gar nicht vorstellen was diese Kinder durchmachen müssen!
    Wahrscheinlich ist das Thema einfach viel zu uninteressant für die Medien, keine Ahnung warum man so wenig darüber vernimmt.
    Ich habe sowieso dein Eindruck dass über Afrika nur wenig bis nichts berichtet wird!
    Gerne hüpfe ich in den Lostopf.

    Danke für deinen Beitrag
    Liebe Grüsse
    Bea ( mfg@egger.in)

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  3. Hallo!
    Ich habe noch nichts von der LRA gehört.Das es allerdings Kindersoldaten gibt ist mir schon bewusst! Natürlich finde ich es schlimm,aber wir können auch nicht überall helfen.Man sollte sich darüber im klaren sein wie schlimm es teilweise in Afrika ist und jeder der etwas dazu beitragen kann,sollte es tun.Ich hatte mich gestern auch schon über die niedrige Lebenserwartung in Afrika gewundert.Es ist auch sehr schwer sich darüber eine Meinung zu bilden.
    LG Marina
    freye1178(ät)gmail. com

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  4. Hallo Lauralein <3,

    ein toller Bericht zu Afrika! Die LRA ist mir ein Begriff und ich kann das, was diese Menschen dort tun, nur verurteilen.

    Meine Schwiegereltern fahren schon seit über 10 Jahren mindestens einmal im Jahr nach Kenia, um dort Urlaub zu machen. Das Land ist bestimmt wunderschön und reizvoll für uns Europäer. Da mein Schwiegervater bei einer Organisation für Menschen gearbeitet hat, half er dann dort unten den Kindern ebenfalls, mit keinen Spenden und/oder organisierte etwas ...

    Leider wird sich in diesem Land nichts ändern, so lange wir Europäer nicht bereit sind, wirklich zu helfen und nicht noch unseren Vorteil aus der Armut dieser Menschen ziehen :(

    Liebe Grüße,
    Uwe

    leseratteug6@gmail.com

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  5. Hallo ,

    Von LRA habe ich schon gehört aber man wird viel zu wenig informiert und
    das was in Afrika passiert auch wird viel zu wenig berichtet aber was dort
    den Kinder angetan wird ist wirklich schreklich .

    Liebe Grüße Margareta
    margareta.gebhardt@gmx.de

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  6. man erfährt viel zu wenig über das Schicksal dieser Kinder. Man stielt ihnen nicht nur die Kindheit, sondern auch die Aussicht auf ein glückliches und normales Leben... Ich habe, wenn, dann nur in Filmen darüber erfahren. Da wird das ja hin und wieder mal thematisiert.

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  7. Huhu Laura!

    Ein wirklich toller Artikel. Das mit dem theokratischen Ziel der LRA habe ich so direkt tatsächlich nicht gewusst. Lediglich das Problem der Kindersoldaten ist mir schon seit einigen Jahren ein Begriff. Schon in der Schule hatten wir dies damals als Thema, weil eine Lehrerin von uns regelmäßig in Afrika war um dort in Missionen oder ähnlichem auszuhelfen.
    Ich fand schon damals sehr verstörend, dass es so viele Kinder gibt, die mit Waffen und Gewehren rumrennen und damit auch handeln. Für uns ist es einfach total unvorstellbar und ich kann mir auch heute nicht wirklich vorstellen, wie das Leben für diese Kinder ist, so ganz ohne Kindheit.

    Über die Lage in Afrika weiß ich ansonsten aber auch tatsächlich zu wenig um mir ein qualifiziertes Urteil zu erlauben. Ich weiß über viele Missstände, aber ob und wie man da wirklich zielführend entgegen wirken könnte? Ich weiß es wirklich nicht.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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