31. August 2015

[Rezension] - Liebten Wir (Nina Blazon)






Verlag: Ullstein Verlag
Übersetzt von: -
Reihe: Einzelband
Einband: Taschenbuch
Seitenanzahl: 560
Altersempfehlung: ab 14
Preis: 9.99 € [D]
ISBN: 978-3-548-28577-1
Bildquelle: © Ullstein Verlag






Klappentext
„Manchmal muss man auf eine Reise gehen, um anzukommen Verstohlene Blicke, versteckte Gesten, die Abgründe hinter lächelnden Mündern: Fotografin Mo sieht durch ihre Linse alles. Wenn sie der Welt ohne den Filter ihrer Kamera begegnen soll, wird es kompliziert. Mit ihrer Schwester hat sie sich zerstritten, von ihrem Vater entfremdet. Umso mehr freut sich Mo auf das Familienfest ihres Freundes Leon. Doch das endet in einer Katastrophe. Mo reicht es. Gemeinsam mit Aino, Leons eigensinniger Großmutter, flieht sie nach Finnland. Eine Reise mit vielen Umwegen für die beiden grundverschiedenen Frauen. Als Mo in Helsinki Ainos geheime Lebensgeschichte entdeckt, ist sie selbst ein anderer Mensch.“ (Quelle: www.ullsteinbuchverlage.de)

Gestaltung
Das Cover hat etwas Spezielles und Besonderes an sich. Der schlammfarbene Hintergrund lässt die pinken Schnörkel und Wolken noch viel knalliger wirken. Auch die Schwalben finde ich sehr gut positioniert. Einerseits ist das Cover schlicht und andererseits durch diese Schlichtheit sehr auffällig. Die Hintergrundfarbe ist zwar nicht unbedingt mein Lieblingsfarbton und ich hätte mir einen schöneren vorstellen können, aber dennoch ergibt sich ein schönes Gesamtwerk, das stimmig ist.

Meine Meinung
Als großer Nina Blazon Fan steht für mich außer Frage, dass ich jedes ihrer Werke lese. Normalerweise bin ich eher im Kinder- und Jugendbuchgenre unterwegs, aber für eine meiner absoluten Lieblingsautoren mache ich selbstverständlich auch gerne eine Ausnahme. Immerhin kann ich mir bei ihr sicher sein, dass mir ihre Romane gefallen.

Und so war es auch wieder mit „Liebten wir“! Nina Blazons erster Roman für erwachsene Leser, welcher gleichzeitig auch mein erster Roman in diesem Bereich seit langem ist, hat mir sehr gut gefallen. Wie ich es nicht anders erwartet habe, bin ich auch dieses Mal wieder nahezu in dem wundervollen Schreibstil der Autorin versunken. Ein Nina Blazon Buch zu lesen ist für mich jedes Mal wie nach Hause zu kommen: ich brauche nur die ersten Sätze ihrer Geschichten zu lesen und fühle mich sofort pudelwohl.

Der Anfang von „Liebten wir“ hat mir sofort den Atem genommen, da gerade die ersten Seiten wirklich überaus spannend eine Todesszene schildern, die das Blut in den Adern gefrieren lässt. Mit solch einem Beginn habe ich nach dem Titel und Cover eigentlich nicht gerechnet und somit war meine Aufmerksamkeit sofort voll und ganz bei der Geschichte.

Die Protagonistin Mo sieht das Leben öfter durch die Linse ihrer Kamera an sich vorbeiziehen als durch ihre eigenen Augen. Sie hat eine ziemlich schlimme Vergangenheit hinter sich, meist nicht sehr viel Glück mit Männern und auch Familien steht sie eher kritisch gegenüber. Als Mo auf die alte Aino trifft und mit ihr nach Helsinki aufbricht, beginnt ein sehr einfühlsamer, interessanter Roadtrip, der Mos Sichtweisen langsam bröckeln lässt.

Mein Highlight in „Liebten wir“ war definitiv die alte Dame Aino. Absolut cool, frech und mit allen Wassern gewaschen kommt sie daher. Ihre Familie hat sie für unmündig erklärt, doch Aino ist alles andere als das. Sie ist gerissen und weiß sich selber gut zu helfen (und zur Not kann man sonst ja auch einfach jemanden mit allen erdenklichen Mitteln dazu bringen, das zu tun, was man möchte). In meiner Begeisterung und Verehrung für sie, habe ich Mo manchmal etwas aus den Augen verloren. Doch auch sie ist eine sehr vielschichtige Figur, der viele schwere Bürden auferlegt sind und die mit großem Ballast aus der Vergangenheit zu kämpfen hat.

Ich habe mich durch den Trip der beiden Frauen nach Helsinki sehr gut unterhalten gefühlt. Als Leser lernt man gemeinsam mit Mo die finnische Stadt Helsinki kennen. Besuche im Kunstmuseum, in Tanzlokalen, Fahrten mit der U-Bahn. All dies trägt dazu bei die finnische Kultur ein wenig näher kennen zu lernen.

Schon von Beginn an habe ich eine sehr sichere Vermutung darüber gehabt, wie es mit Aino enden wird. Und obwohl ich am Ende wirklich sehr traurig darüber war, habe ich dennoch auch positive Aspekte entdecken können. Das Ende hat noch einmal einen richtig schönen Dahinschmelzfaktor für das Herz bereit gehalten. Es ist nicht einfach nur ein Ende, sondern ein Neuanfang voller Möglichkeiten. Für Mo endet es recht offen, sodass ich mir selber noch Gedanken machen kann und ihre Geschichte für mich selber zufriedenstellend weiterspinnen kann.

Fazit
Mit „Liebten wir“ hat Nina Blazon es wieder geschafft, einen wundervollen Roman zu schreiben und in einem für sie neuen Genre weitere Facetten ihres Schreibtalentes zu präsentieren. Ihr grandioser Umgang mit Sprache sorgt jedes Mal wieder dafür, dass ich mich in ihren Romanen verlieren kann. Mit Aino hat sie hier zudem eine wundervolle, taffe Figur geschaffen, die mein Herz im Sturm erobert hat. Neben Aino habe ich leider den Draht zu Protagonistin Mo etwas verloren. Das Ende gefiel mir auch sehr gut, da es alle Fragen beantwortet und dennoch Raum für eigene Ideen lässt.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

2 Kommentare:

  1. Hey Laura,

    ich denke ich komme nicht drum herum das Buch zu lesen. Aber da hattest du mich ja schon vorgewarnt ;-)
    Aino ist ja ein cooler Name :-)

    Liebe Grüße
    Sandra

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    Antworten
    1. Sandra, es ist Nina! LIES DIESES BUCH! *g* Ninas Bücher muss man alle lesen und lieben :)
      Ja finde ich auch! Und er passt perfekt, weil Aino auch eine coole Frau ist ;)

      Drück dich <3

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