Verlag: Oetinger Verlag
Übersetzt von: Bernadette Ott
Reihe: Einzelband
Einband: gebunden
Seitenanzahl: 384
Altersempfehlung: ab 14
Preis: 17.99 € [D]
ISBN: 978-3-7891-4754-8
Bildquelle: © Oetinger Verlag
Klappentext
"Mathéos große Liebe ist Lola. Doch Mathéo ist auch Großbritanniens Hoffnung auf olympisches Gold im Turmspringen. Und seine ehrgeizigen Eltern zeigen sich wenig begeistert über die Beziehung. Zum Glück ist Lolas Vater anders. Mit ihm versteht sich Mathéo blind. Doch dann gerät Mathéos Leben komplett aus den Fugen. Nach einer Siegesfeier wacht er mit Verletzungen am ganzen Körper auf, ohne Erinnerung an die Nacht zuvor. Erst als er sich beim Turmspringen am Kopf verletzt, kommt die Erinnerung zurück. Er wurde überfallen und brutal vergewaltigt. Als Lola davon erfährt, bittet sie ihn, zur Polizei zu gehen. Doch Mathéo hat ihr eines verschwiegen. Er kennt seinen Vergewaltiger.“ (Quelle: www.oetinger.de)
Gestaltung
Ich habe schon einmal bereits ein ähnliches Cover wie dieses gesehen, das mir jedoch besser gefallen hat. Das helle blau zusammen mit dem hellen grau gefällt mir nicht so gut und auch die Anordnung der Buchstaben des Titels ist nicht sehr schön. Ich finde das Cover ein wenig nichtssagend, auch wenn es durch das Bild des Turmspringenden Jungen auf die Handlung Bezug nimmt. Schade finde ich, dass ich das Motiv hinter dem Blau gar nicht richtig erkennen kann.
Meine Meinung
Dass Autorin Tabitha Suzuma sich vor den schwierigen Tabuthemen nicht scheut, davon hatte ich schon gehört. Ihren Roman „Forbidden“ kenne ich vom Hörensagen, auch wenn ich ihn selber nicht gelesen hatte. Als ich dann von „Broken“ hörte und mir den Klappentext durchlas, war ich sehr beeindruckt. Eine Autorin, die sich mit dem sensiblen Thema der Vergewaltigung junger Männer auseinandersetzt? Spannend! Dachte ich zuerst. Leider wurde ich von diesem Buch enttäuscht.Ich rechne es der Autorin hoch an, dass sie sich an diese Thematik herangewagt hat. Ich finde es wichtig, dass solche Themen nicht totgeschwiegen, sondern angesprochen werden. Dabei sollte jedoch ein sensibler Umgang mit gleichzeitiger Deutlichkeit hinsichtlich des Themas selbstverständlich sein. Suzuma hat diesbezüglich auch wirklich meine Erwartungen getroffen. Sie ist mit dem Thema vorsichtig umgegangen und hat es gleichzeitig geschafft, nicht zu sehr in Wertungen abzurutschen. Die Autorin hat bei mir Emotionen geweckt und mir die Gefühle der Verunsicherung, Schuld und Angst des jungen, vergewaltigten Mathéos veranschaulicht. Ich habe die bedrückte Atmosphäre gespürt.
Jedoch habe ich mich ansonsten ziemlich gelangweilt. Gerade zu Beginn passierte absolut gar nichts und ich habe mich mehr schlecht als recht durch die Handlung gequält. Dass die Figuren und die jeweiligen Situationen, in denen sie sich befinden, angemessen eingeführt werden müssen, ist mir klar. Aber es hätte dabei ruhig auch etwas passieren können. Stattdessen haben die Charaktere meist einfach nur miteinander geredet und das wars. Mehr nicht.
Erst in der Hälfte des Buches passierte dann am Ende eines Kapitels ein kleinerer Cliffhanger, der mehr Spannung aufkommen ließ. Auch als Mathéo seiner Freundin Lola dann von seinen Erinnerungen und seiner Situation erzählt hat, gefiel mir das Buch etwas besser, weil dort die Emotionalität gut dargestellt wurde und seine Gefühle nachvollziehbar waren.
Dann kam jedoch das Ende. Und was soll ich sagen? Ich fand es einfach nur blöd. Ich kann nicht genau ins Detail gehen, ohne zu viel zu verraten, aber für mich handelte eine der Figuren einfach nur absolut kopflos und ich konnte die Entscheidung wirklich nicht nachvollziehen. Das Ende ist dabei eine Mischung aus traurig und glücklich, denn nach einem kurzen Zeitsprung erhält man durchaus einen Blick auf die Figuren, wie sie sich mit der Zeit entwickelt haben. Aber hier war mir die Entwicklung eines Charakters zu unrealistisch. Ich hatte einfach den Eindruck, als hätte die Autorin am Ende nochmal richtig eins draufsetzen wollen in Punkto Dramatik. Dabei riss sie jedoch neben der ohnehin schon sensiblen Vergewaltigungsthematik ein weiteres empfindliches Feld an, was meiner Meinung nach zu viel des Guten war. Damit die Leser dann aber dennoch zufrieden mit dem Ende sind, gab es einen kleinen Zeitsprung. So habe ich es zumindest empfunden. Echt schade.
Fazit
Dass in „Broken – Der Moment, in dem du fällst“ ein ernsthaftes, bisher kaum aufgegriffenes (Tabu-)Thema aufgegriffen wurde, fand ich sehr mutig, spannend und interessant. Auch die Umsetzung war sehr einfühlsam und sensibel gelöst. Jedoch habe ich mich größtenteils einfach nur gelangweilt, da nichts Packendes in der Handlung passierte. Es dümpelte alles vor sich hin, abgesehen von ein paar gefühlvollen oder erschreckenden Momenten. Gerade das Ende hat mich dann zusätzlich nochmal enttäuscht, da eine Figur etwas dramatisches tut und ihr Handeln nicht gut begründet wurde und somit nicht nachzuvollziehen war.Knappe 2 von 5 Sternen!
Reihen-Infos
Einzelband
Guten Abend Laura,
AntwortenLöschensehr Schade, dass dir "Broken" unterm Strich eigentlich gar nicht gefallen hat. Ehrlich gestanden, wäre ich an diesem Buch im Laden vorbei gegangen. Weil es so unscheinbar.
Liebe Grüße Cindy
Hi Cindy!
LöschenIch war mir nicht sicher, wie mir das Buch gefallen würde, denn die Thematik ist ja echt nicht leicht. Aber trotzdem hätte man ein wenig Spannung reinbringen können...
Liebe Grüße,
Laura