Verlag: Oetinger 34 Verlag
Übersetzt von: -
Reihe: Trilogie
Einband: gebunden
Seitenanzahl: 240
Altersempfehlung: ab 14
Preis: 9.99 € [D]
ISBN: 978-3-95882-029-6
Bildquelle: © Oetinger 34 Verlag
Klappentext
"Wenn es etwas in dir gibt, das jeden, den du liebst, in Gefahr bringt.Wenn deine eigene Familie dir Vergangenes nicht verzeihen kann.
Wenn dein Herz unentschlossen bleibt.
Wenn du nicht mehr weißt, wer Freund und wer Feind ist.
Dann ist der Tag gekommen, an dem du dein Schicksal selbst in die Hand nehmen musst.“ (Quelle: www.oetinger.de/oetinger34)
Gestaltung
Das Cover gefällt mir etwas besser als das des ersten Bandes, weil das Mädchen, das zentral das Cover ziert, richtig schön gestaltet ist. Zudem passt ihre Geste perfekt zur Geschichte, da sie ein Bild des Covers zu zeichnen scheint und in diesem Band das Zeichnen sehr intensiv thematisiert wird. Die vielen, kleinen hellgrauen Illustrationen, die den Hintergrund bilden, gefallen mir immer noch sehr gut, weil sie einen richtigen Blickfang darstellen und weil es so viel zu entdecken gibt. Auch die Zeichnungen im Inneren des Buches sind wieder sehr schön und passend.
Meine Meinung
Nach „Wenn du vergisst“ war ich sehr angetan von dem Trilogie-Auftakt und wollte trotz kleiner Kritikpunkte wie beispielsweise der Vorhersehbarkeit unbedingt wissen, wie die Geschichte weiter gehen würde. Vor allem die Kombination aus Text und Zeichnungen konnte mich überzeugen. Aus diesem Grund habe ich direkt mit „Brennt die Schuld“ begonnen, als ich es endlich in meinen Händen halten durfte. Was soll ich sagen? Ich habe den zweiten Band innerhalb eines Tages komplett verschlungen und bin doch etwas zwiegespalten. Die Geschichte setzt die Handlung des ersten Bandes fort und erzählt die Geschichte ohne Zeitsprung oder ähnliches weiter. Zoe hat sich an ihre tote Zwillingsschwester Maya erinnert, ist jedoch zu Hause bei ihren Eltern ausgezogen und wohnt nun bei ihrem Freund Elias. Dieser Band konzentriert sich stark auf Zoes Schuldgefühle. Allerdings muss ich sagen, dass ich Zoes Gedanken diesbezüglich nie so ganz nachvollziehen konnte. Für mich gab es in Band 1 keinen wirklichen Auslöser oder Anlass dafür, dass Zoe sich nun im zweiten Band so fertig macht. Der einzige Grund, den sie immer wieder anführt, ist ihre Zeichnung, aber das wirkte auf mich eher recht fadenscheinig. Zoe denkt, sie habe Maya ermordet, weil sie es gezeichnet hat…? Generell fand ich es schwierig, zu verstehen, warum sie denkt, sie habe Maya getötet, wenn Zoe selber kaum einen triftigen Grund dafür findet.
Mich hat ihr häufiges lamentieren über ihre Schuld ohne wirkliche Gründe manchmal etwas vor den Kopf gestoßen, da ich einfach keine Verbindung zu Zoe erhalten habe. Gefallen hat mir zwar, dass „Brennt die Schuld“ das Schuldthema passend zum Titel aufgreift und dem Thema der Freundschaft und menschlichen Beziehungen gegenüberstellt (denn diese leiden unter Zoes Schuldgefühlen). Allerdings war es manchmal einfach schwer dieses zentrale Thema nachzuvollziehen, wenn es für Zoe eigentlich keinen Grund gibt, zu denken, sie sei schuld am Tod ihrer Schwester. In diesem Band war es viel schwerer für mich, Zoe nachzuvollziehen, da sie sich meiner Meinung nach oft in den Dingen verrennt. Sie schreibt beispielsweise auch ihren Eltern Dinge zu, für die sie eigentlich keine Beweise hat. Oder sie denkt dann plötzlich doch, jemand anderes hätte Maya getötet, obwohl sie zuvor fest davon überzeugt war, dass sie es war.
Die Handlung ist dafür recht abwechslungsreich. Natürlich nimmt das Schuldthema den größten Raum ein, aber es passieren auch spannende Dinge: Zoe trifft ihre alten Freunde aus Bamberg wieder, sie erinnert sich an ihre Schwester und am Ende wartet noch eine große Entdeckung auf Zoe (auch wenn ich sagen muss, dass ich diese Entdeckung schon seit dem ersten Band erwartet habe). Das Buch endet an einer wirklich spannenden Stelle, eigentlich sogar mitten in einem sehr aufregenden Ereignis, sodass ich wirklich gespannt bin, wie es in „In deinem Herz“ ausgehen wird. Vor allem die Frage, nach Mayas Tod brennt mir immer noch unter den Fingernägeln. „Brennt die Schuld“ beginnt von der Handlung her recht ruhig und fokussiert sich auf die Themen Schuld und wie Beziehungen darunter leiden, das Ende dieses Bandes überzeugt dann mit ziemlich schnellen Ereignissen, die sich nahezu überschlagen. Ich hätte am liebsten direkt weiter gelesen und das Buch gar nicht mehr aus der Hand gelegt, weil es so viel Spaß gemacht hat, es zu lesen.
In diesem Band spielen auch Zoes Gefühle für Niklas und Elias eine große Rolle und ich habe mich beim Lesen immer wieder dabei ertappt, wie ich Zoe zurufen wollte, dass sie sich doch für Niklas entscheiden soll. Dieses Buch hat es geschafft, dass ich Partei für einen der beiden Männer in ihrem Leben ergreife, weil Niklas mir, obwohl er nicht so oft vorkommt wie Elias, sehr ans Herz gewachsen ist. So habe ich stets mitgefiebert, gebangt und gehofft, dass Zoe sich vielleicht doch für Niklas entscheiden würde. Diesbezüglich hat die Autorin Heidrun Wagner mir schöne Lesestunden beschert, da ich mich selten bei Liebesbeziehungen in Romanen so involviert fühle und für bestimmte Figuren Partei ergreife.
Frau Wagner hat es geschafft, die Figuren für mich zum Leben zu erwecken, denn ich habe gerade bei den beiden männlichen Protagonisten eindeutige Sympathien und Antipathien entwickelt. Aber auch die Nebenfiguren wie Zoes Freunde aus Bamberg wirkten auf mich sehr realistisch und greifbar. Zoe konnte ich, wie gesagt, manchmal zwar nicht ganz so gut nachvollziehen, aber im Großen und Ganzen ist ihre schwierige Situation gut zu verstehen und für das, was sie durchmacht, ist sie sehr mutig (auch wenn sie sich manchmal zu sehr an Elias‘ Hals wirft).
Die Verzahnung von Illustrationen und Text begeistert mich immer noch völlig. Ich liebe die Zeichnungen, die um den Text am Rand oder teilweise auch hinter den Buchstaben verstreut sind. Das erzeugt beim Lesen ein einmaliges Erlebnis, welches mich geradezu durch die Seiten getragen hat. Die in der Geschichte beschriebenen Zeichnungen (Protagonistin und Ich-Erzählerin Zoe zeichnet viel, um sich zu erinnern und weil es sie einfach ausmacht) sind so nicht nur in meinem Geist erschienen, sondern ich hatte sie direkt vor Augen und konnte mir ein Bild machen. Das übt beim Lesen einfach einen großen Reiz aus und macht das Nachvollziehen von Zoes Zeichnungen einfacher.
In diesem Band wurden auch wieder sehr schön die im Text erwähnten Szenen aufgegriffen, auch wenn ich manchmal den Eindruck hatte, dass „Brennt die Schuld“ den Fokus auf (handgeschriebene) Briefe, Mails oder Sms-Verläufe legt, da sich im Vergleich zu „Wenn du vergisst“ nicht ganz so viele Zeichnungen finden, die auch im Text beschrieben werden. Dafür sind hier nun auch ein paar kleine Fotos zu finden, was ich richtig cool fand. Besonders schön fand ich auch die optische Darstellung von Erinnerungsfetzen von Zoe: immer wenn sie sich an eine Szene mit ihrer Schwester erinnert hat, wurde dies vor einer grauen Wolke in kursiver Schrift beschrieben und mit der persönlichen Du-Anrede, da Zoe ihre Zwillingsschwester Maya dann direkt angesprochen hat. Dies hat auch den Text besonders gemacht, da diese kleinen Abschnitte die Ich-Erzählung durchbrochen haben.
Fazit
Mit „Brennt die Schuld“ werden die Rätsel um Zoes Vergangenheit und Mayas Tod nicht weniger, im Gegenteil: die Geschichte nimmt am Ende eine spannende Wendung, die ich zwar erahnt habe, die aber dennoch meine Neugier auf den dritten Band ins Unermessliche steigert. Obwohl Zoe in diesem Band für mich nicht ganz so gut nachzuvollziehen war, habe ich das Lesen von „Brennt die Schuld“ sehr genossen und vor allem Niklas in mein Herz geschlossen. Die Verbindung von Text und Illustrationen hat mir auch wieder spannende Lesestunden beschert und mich in die Welt des Buches gezogen. Am liebsten hätte ich direkt den dritten Band weiter gelesen, weil es so viel Spaß macht diese Bücher zu lesen und die Details der Zeichnungen zu entdecken.4 von 5 Sternen!
Reihen-Infos
1. Wenn du vergisst (Meine Rezension >> hier <<)2. Brennt die Schuld
3. In deinem Herz
Oh, das hört sich echt super an, von den Büchern hab eich noch gar nichts gehört! Tolle Rezension!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Josefine von http://josefineliebt.de/
Hey Josefine!
LöschenDas Buch war auch super, weil die besondere Kombination mich so gefangen genommen hat :) Es freut mich, dass dir meine Rezension gefallen hat :)
Liebe Grüße
Laura
Huhu Laura
AntwortenLöschenAch, diese Trilogie würde mich ja auch sehr reizen, gerade wegen der speziellen Gestaltung. Aber ich habe mir gesagt, dass ich nicht zu viele neuen Reihen beginne kann und habe mich da für "Federherz" entschieden. Na mal schauen, vielleicht packe ich diese Bücher einfach mal auf meine Wunschliste.
lg Favola
Hey Favola!
LöschenEin Argument für diese Trilogie wäre ja, dass Band 1 und 2 schon erschienen sind und Band 3 auch ganz bald kommt ;) Dann könntest du sie in einem Rutsch durchlesen (die Bücher sind so super, dass das rasend schnell geht :) ) und hättest das SuB-Problem nicht und die Reihe auch sofort beendet *g*
Liebe Grüße
Laura