4. Oktober 2014

[Rezension] - Atemnot (Ilsa J. Bick)






Verlag: Egmont INK Verlag
Übersetzt von: Anke Caroline Burger
Reihe: Einzelband
Einband: broschiert
Seitenanzahl: 352
Altersempfehlung: ab 14
Preis: 14.99 € [D]
ISBN: 978-3-86396-064-3
Bildquelle: © Egmont INK Verlag






Klappentext

„Es gibt Geschichten, in denen das Mädchen seinen Prinzen findet, und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende. So eine Geschichte ist das hier nicht. Jenna Lords Leben verlief bisher nicht gerade wie im Märchen. Ihr Vater ist ein kontrollbesessener Neurotiker und ihre Mutter Alkoholikerin. Früher war ihr älterer Bruder ihr einziger Halt, doch jetzt ist er im Irak stationiert. Und vor einigen Jahren wäre Jenna beinah bei einem Hausbrand ums Leben gekommen. Es gibt Geschichten, in denen das Monster das Mädchen umbringt und alle um das unschuldige Opfer trauern. So eine Geschichte ist das hier auch nicht. Mitch Anderson hat viele Qualitäten: Er ist ein engagierter Lehrer und Lauftrainer. Ein liebevoller Ehemann. Ein Mann mit einer ziemlichen … Anziehungskraft. Und dann gibt es noch die Geschichten, bei denen man schwer sagen kann, wer der Prinz und wer das Monster ist, wer das Opfer und wer es verdient, bis an sein Lebensende glücklich und zufrieden zu leben. Diese Geschichten sind die besten.“

Gestaltung
Ich finde das Cover von „Atemnot“ ist mal etwas anderes als das, was man sonst so kennt. Es löst beim Betrachter eine gewisse Beklemmung aus aufgrund der Farbwahl, den Wassertropfen, die vom Gesicht laufen und dem Motiv. Die unterschiedlichen Blautöne harmonieren miteinander und wirken besonders dadurch, dass sie von dunkel nach hell verlaufen. So sticht auch der rote Titel hervor, da er auf dem hellblauen Untergrund steht. Der dunklere Mädchenkopf, der so aussieht als sei er gerade aus dem Wasser aufgetaucht, spiegelt dabei gut den Titel „Atemnot“ wieder.

Meine Meinung
Der neue Roman von der „Ashes“-Autorin Ilsa J. Bick ist etwas ganz anderes, als ihre bisherige Buchreihe. Die facettenreiche Autorin zeigt dem Leser hier eine ganz andere Seite, wobei „Atemnot“ zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Dies liegt an dem Erzählstil der Geschichte. Nach einer sehr kurzen Einführung, in der normal mittels eines Erzählers in der 3. Person Präsens berichtet wird, wechselt der Erzählstil zu einem Ich-Erzähler, da die Protagonistin Jenna dann ihre Geschichte zu erzählen beginnt.

Besonders hierbei ist vor allem die Berichtweise, denn die Kapitel sind recht kurz gehalten und spiegeln eine Diktiergerätaufnahme wieder. So gliedert sich das Buch in die einzelnen Kapitel oder Szenen dieser Aufnahme und gehen von 1:a bis 53:g. Dabei kommt es dem Leser wirklich so vor, als würde Protagonistin Jenna zu einem sprechen. Vor allem durch die umgangssprachlichen Formulierungen und auch unvollständigen Sätze erscheint es wirklich realistisch und eben wie ein mündlicher Bericht.

Durch diesen Erzählstil wird der Leser tief berührt, da man Jenna immer besser kennen lernt und ihr Schicksal einen sehr bewegt. Man kann ihre Gefühle sowie Gedanken sehr gut nachvollziehen, auch wenn man sich erst an diese Erzählweise gewöhnen muss.

Der Schreibstil von Ilsa J. Bick war aber wie gewohnt flüssig und angenehm zu lesen, sodass man sich an die „Diktiergerätgeschichte“ schnell gewöhnt hat.

Besonders packend gestaltet sich der bereits angesprochene Anfang der Geschichte. Als Leser weiß man nicht, was passiert ist und wird mitten in eine Szenerie geworfen, die zunächst unverständlich scheint. Das Einzige, das man weiß, ist, dass vermutlich ein Verbrechen passiert ist, in das Jenna vermutlich als Opfer verwickelt ist. Der ermittelnde Kommissar bittet sie ihre Erlebnisse und Geschehnisse auf sein Diktiergerät zu sprechen und so beginnt „Atemnot“. Dieser Anfang macht den Leser neugierig auf den weiteren Handlungsverlauf, sodass man sich fragt, was mit Jenna passiert ist und gespannt weiter liest.

Im weiteren Verlauf erfährt der Leser dann Stück für Stück Jennas Leben, bis hin zu den Ereignissen vom Anfang der Geschichte. Allerdings schweift sie auch schon mal ab beim erzählen (wie Gedanken es eben tun) oder redet über Dinge, die scheinbar nicht viel mit dem eigentlichen Vorfall vom Handlungsbeginn zu tun haben. Leider gab es in Jennas Bericht zusätzlich einige Wiederholungen, die nicht hätten sein müssen.

Fazit
Mit „Atemnot“ hat Ilsa J. Bick ein Werk geschaffen, das sich eindeutig auf dem Buchmarkt durch seine Andersartigkeit abhebt und hervorsticht. Die ernste Thematik des Romans wird dadurch, dass sie immer im Hinterkopf des Lesers schwebt, auch sehr schön aufgegriffen. Besonders gefallen hat mir, dass der Leser die Protagonistin durch diesen ungewöhnlichen Erzählstil in Form der mündlichen Erzählung wirklich sehr gut kennen lernt. Allerdings haben mich die vielen Wiederholungen gestört und das doch recht offene, plötzliche Ende.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

2 Kommentare:

  1. Ohh nein, es hat ein offenes Ende? So was mag ich ja immer nicht so gerne.
    Na ich lass mich überraschen, hab noch ca. 100 Seiten vor mir.
    Liebe Grüße
    Sandra

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    1. Naja nicht richtig offen, aber irgendwie so...überraschend plötzlich abrupt, fand ich :) Schwer zu beschreiben! Wenn du's liest, weißt du, was ich mein ;)
      Liebe Grüße

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