Verlag: cbj Verlag
Übersetzt von: Sylvia Spatz
Reihe: Einzelband
Einband: gebunden
Seitenanzahl: 320
Altersempfehlung: ab 12
Preis: 16.99 € [D]
ISBN: 978-3-570-15947-7
Bildquelle: © cbj Verlag
Klappentext
„Die 17-jährige Prenna lebt mit ihrer Mutter in New York, seit sie zwölf ist. Doch was vorher war und wo sie herkommt, darf sie niemandem erzählen. Eine Pandemie hat Millionen Opfer gefordert, und zusammen mit wenigen anderen ist es Prenna gelungen, in unsere Gegenwart zu entkommen. Jetzt tun sie alles, um ihre Herkunft geheim zu halten. Deshalb gelten strenge Regeln für Prenna: möglichst kein Kontakt zu den Mitschülern, nicht mehr Worte als nötig. Sich mit einem Jungen aus der Schule zu verabreden, ist selbstverständlich ausgeschlossen. Prenna hält sich daran. Bis zu dem Tag, an dem ihr Ethan Jarves begegnet und sie sich Hals über Kopf verliebt …“ (Quelle: www.randomhouse.de/cbj/)
Gestaltung
Das Cover finde ich jetzt ehrlich gesagt nicht so berauschend.
Einerseits passt es irgendwie nicht so ganz zu dem Klappentext, der ja
Spannung und Action verspricht, aber andererseits passt es einfach zur
Autorin Ann Brashares. Das Cover könnte einen deswegen schon erahnen
lassen, dass es sich hauptsächlich um die Liebesgeschichte dreht…obwohl
das wiederum auch nicht ausschließlich der Fall ist. Generell finde ich
aber, dass die Farben gut zueinander passen, auch wenn mir der Stil des
Covers ansonsten nicht so zusagt, da ich es etwas langweilig finde, dass
dort nur diese beiden Köpfe zu sehen sind.
Meine Meinung
Dieser Roman hat mich wirklich anfangs zwiegespalten. Die Idee finde
ich nämlich grundsätzlich wirklich sehr gut, aber die Umsetzung…daran
hapert es wirklich. Mir wurde viel zu viel geredet und nachgedacht,
wobei man so manches wirklich überhaupt nicht richtig nachvollziehen
kann.Die Protagonistin Prenna denkt wirklich viel nach und schweift dabei oftmals von der Handlung ab. Wenn in der Handlung etwas Entscheidendes passiert (wie beispielsweise irgendein wichtiger Schritt in der Handlung oder eine neue bahnbrechende Erkenntnis), wird dies nur ganz kurz angeschnitten. Dann kommen Prennas Gedanken, die wirklich ausführlich, detailliert und über alles Mögliche sind, egal ob sie gerade für die Handlung wichtig sind oder nicht. Das lenkt sehr von der Geschichte und den Handlungsaspekten an sich ab.
Durch Prennas ausschweifende Gedankengänge verliert die Geschichte das Augenmerk, das Wichtige rutscht in den Hintergrund und Prennas Nachdenken wird oftmals in den Fokus gesetzt, so bleiben viel zu viele Fragen offen und es ist viel zu schwer, alles angenehm nachvollziehen zu können.
Dies schlägt sich vor allem in den Zeitreise- sowie Zukunftsaspekten wieder. Manche Dinge werden überhaupt nicht erklärt oder aufgeklärt, sodass man als Leser manche Handlungsaspekte einfach nicht nachvollziehen kann. Dramatisch wird dies vor allem bei den Zeitreisefakten, die äußerst verwirrend dargestellt werden (wenn sie denn dargestellt werden), mit Logikfehlern versehen sind und einfach überhaupt nicht logisch sind. Wenn es mal eine kleine Erklärung gab, warf diese gleich sofort neue Fragen und Unschlüssigkeiten auf. Ann Brashares hätte hier wirklich nicht nur über die Gedanken und Gefühle der Protagonistin berichten sollen, sondern vor allem die Zeitreiseidee genauer erklären und beleuchten sollen.
Unverständlich war auch die Gemeinschaft, die mit Prenna aus der Zukunft kam und mit der sie gelebt hat. Es gab sehr viele Regeln, Gesetze, Unterdrückung und sogar Morde, aber was die Intentionen waren und wie die Menschen dieser Gemeinschaft nun genau organisiert waren, wurde überhaupt nicht thematisiert. Sie waren einfach da und gut. Genauso erging es eben auch den anderen (eigentlich für die Handlung wichtigen) Erklärungen. Vieles wurde als einfach existent angenommen und ohne Erklärung hingestellt. Dass dies zu Verwirrung beim Leser führt, ist anscheinend egal.
Störend war auch, dass vieles von der vorher so spannend klingenden Zeitreise-Dystopie-Handlung so vorhersehbar war. Und dabei wurden die spannenden Aspekte dann auch noch wirklich viel zu schnell und auch teilweise viel zu einfach aufgelöst. Manches wurde von Anfang an einfach so dahin gestellt nach dem Motto „Das ist jetzt so“ und dann war das auch wirklich so, obwohl man sich als Leser eine Wendung dieser Dinge gewünscht hätte, einfach um dann vielleicht doch noch überrascht zu werden.
Die Autorin ist oft nicht nur durch ausführliche Gedankengänge vom Thema abgewichen, sondern über große Teile des Buches auch durch banales „Liebesgedöns“, das dann in den Mittelpunkt gestellt wurde. Natürlich ist dies das übliche Metier der Autorin, aber der Klappentext kündigt doch eigentlich auch Action und Spannung an, die wirklich einfach fehlen. Beispielsweise sind Prenna und Ethan (ihr Geliebter) auf der Flucht und sie wollen die Zukunft verändern (und somit retten), aber was tun sie statt zu fliehen? Sie gehen an den Strand, schwimmen, gehen shoppen, lernen Kartenspiele… Da konnte Ann Brashares wohl nicht aus ihrer Haut und hat die Grundidee, die ja durchaus viel Potenzial hat, mit ihrem typischen "Liebesromangedusel" untergehen lassen.
Auch das Ende war eher enttäuschend. Es wird alles Dramatische, was zur Schiene „atemlose Spannung“ gehört, rasend schnell aufgelöst und dann wird die letzten gut 60 Seiten einfach nur noch geredet. Darüber, wie nun Prennas Gemeinschaft zu führen sei, darüber ob sie mit Ehtan zusammen bleiben kann oder nicht und so weiter und so weiter. Das hätte man auch alles auf 3 Seiten kürzen können. Wirklich ein unspektakuläres Ende.
Fazit
Die ganzen Informationen um die Zeitreiseaspekte waren nicht sehr
durchdacht, wurden kaum thematisiert oder nur angeschnitten, sodass man
als Leser kaum verstehen oder nachvollziehen konnte, wie nun alles
funktioniert. Diese Zeitreisefakten waren somit aufgrund des Mangels an
Erklärungen äußerst verwirrend. Hinzukommt dass das Augenmerk auf der
Protagonistin, ihren Gefühlen und vor allem ihren Flirts mit dem
männlichen Protagonisten Ethan liegen. So kommt der
Zeitreise-Zukunfts-Handlungsstrang viel zu kurz, wobei diese Grundidee
viel Potenzial gehabt hätte. „Wer weiß, was morgen mit uns ist“ ist eine
kurzweilige Unterhaltung, die aufgrund des Schreibstils und der
Schriftgröße angenehm sowie schnell zu lesen ist, aber leider
größtenteils auch verwirrt.Knappe 3 von 5 Sternen!
Reihen-Infos
Einzelband
Huhu, habe gerade Deinen Blog gefunden :) wirklich sehr schön hier, Du schreibst schöne Rezi's. Werde Dir mal folgen und in Zukunft öfter reinschauen.
AntwortenLöschenFalls Du mich mal besuchen möchtest:
www.tanjasbuecher.blogspot.de
LG und einen schönen Abend, Tanja
Hallo Tanja!
LöschenDanke, wie schön, dass dir meine Rezis gefallen! :) Ich werd' ja ganz rot! :)
Ich schau gerne mal bei dir vorbei! ;)
Liebe Grüße
Hey,
AntwortenLöschenschade, dass das Buch bei dir auch nicht so gut abgeschnitten hat. Von den Ansätzen her ist es ja echt gut aber das Thema Zeitreisen wird leider viel zu wenig angeschnitten. Habe das Buch vor einiger Zeit gelesen und war ziemlich enttäuscht. Trotzdem eine sehr schön geschriebene Rezension!
LG
Anne
Hallo Anne!
LöschenJa, ich fand die Idee an sich auch wirklich sehr toll und jetzt so im Nachhinein kann ich sogar sagen, dass bei mir auch richtig viel von den Figuren und der Handlung hängen geblieben ist, aber dennoch hatte ich bei den Zeitreiseaspekten Probleme.
Liebe Grüße