28. Februar 2020

[Rezension-Laura] - Firewall (Erin Jade Lange)






Verlag: Magellan Verlag
Übersetzt von: Jessika Komina, Sandra Knuffinke
Reihe: Einzelband 
Einband: gebunden
Seitenanzahl: 352
Altersempfehlung: ab 13
Preis: 16.00 € [D]
ISBN: 978-3-7348-5045-5
Bildquelle: © Magellan Verlag







Klappentext
"Sie wollen Gerechtigkeit – es den Leuten heimzahlen, die ihren Mitschüler durch schlimme Mobbingattacken auf dem Gewissen haben. Und gleichzeitig die Cyber-Stasi, die seitdem sämtliche Onlineaktivitäten an der Schule aufs Strengste überwacht, austricksen. Dabei soll Eli ihnen helfen. Eli selbst ist zwar klar, dass das gefährlich werden könnte, aber die Verlockung, seine Hackerfähigkeiten zu testen, ist einfach zu groß. Doch was als Spiel beginnt, gerät nach und nach außer Kontrolle, und Eli erfährt, was passiert, wenn man Gerechtigkeit mit Rache verwechselt.“ (Quelle: https://www.magellanverlag.de)

Gestaltung
Passend zum Titel „Firewall“ (den Begriff kennt man aus der Computerwelt) ziert das Cover eine in eine Kapuze gehüllte Gestalt, die an einem Computer sitzt. Dies passt auch zum Buchinhalt, in dem es um Cyberaktivitäten und das Hacken geht. Auch die rot-schwarzen Zahlen, die schräg nach hinten weggehen und die Kapuzengestalt umgeben, passen sehr gut, da PC-Programme aus Einsen und Nullen bestehen. Die Farbe Rot wirkt dabei etwas bedrohlich, wodurch das Cover interessant wird.

Meine Meinung
Von Erin Jade Lange habe ich schon „Halbe Helden“ gelesen. Am neuen Buch der Autorin interessierte mich vor allem die im Klappentext angesprochene Mobbing-Thematik, da mich diese oftmals berührt und ich solche Geschichten wichtig finde. In „Firewall“ geht es um Eli, der einige erstaunliche Dinge am PC beherrscht, unter anderem das Hacken. Er schließt sich einer Gruppe an, die Gerechtigkeit möchte für einen Mitschüler, der schlimmen Mobbing ausgesetzt war und den dies das Leben gekostet hat. Was für Eli als Möglichkeit zum Testen seiner Hackerfähigkeiten begann, nimmt jedoch bald ungeahnte Wendungen ein…

Tatsächlich hat mich der Anfang des Buches erstmal sprachlos und mit offenem Mund die Seiten anstarren lassen, denn ich erfuhr von dem Mobbingfall und dem krassen Selbstmord des Schülers. Mit diesem Beginn hat mich Erin Jade Lange sofort gecatcht und abgeholt. Interessant wird es dann, als Protagonist Eli von Mitschülern „angeworben“ wird, um es den Mobbern heimzuzahlen, denn hier wird der Spieß umgedreht. So wird Schülern auf verschiedene Weise geschadet, ganz in der Manier wie Mobber es oftmals tun…

Auf diese Weise zeigt die Autorin wie schnell die Grenzen zwischen Tätern und Opfern verschwimmen können. Dies fand ich persönlich sehr eindringlich und bedeutsam, denn aus dem Wunsch nach Gerechtigkeit wurde schnell eine Art Sucht nach Rache. Diese hat nichts mehr mit Ausgleich oder Konsequenzen für das Handeln zu tun, wodurch deutlich wird, dass auch Opfer schnell Täter werden können. Ich fand auch, dass dies sehr gut verdeutlicht, wie komplex eine solche Situation ist und was passieren kann, wenn man andere Menschen nicht gut behandelt.

Etwas schade fand ich, dass die Spannung nach dem anfänglichen „Knall“ etwas abflaute und erstmal vor sich hinplätscherte. Oftmals wurde über die Cyber-Stasi, wie die Jugendlichen die Sicherheitsmaßnahme gegen Mobbing im Internet nennt, geredet. Auch wunderte ich mich manchmal, dass nicht nur Eli, sondern auch die beiden Jungs, die ihn in ihre Gruppe einluden, so begabt sind was das Hacken angeht. Immerhin waren sie nach wie vor Jugendliche…

Dennoch fand ich gerade die Mobbingthematik realistisch umgesetzt. Vor allem dass die Autorin sich auf die öffentlichen Demütigungen im Internet fokussiert fand ich klasse, da sowas gerade heutzutage immer mehr zunimmt und die digitalen Medien ein großer Teil des Lebens junger Menschen sind. „Firewall“ zeigt also, dass Cybermobbing schlimme Folgen nach sich ziehen und dass diese Form des Mobbings enorme Ausmaße annehmen kann. Mobbing mag die Hauptthematik des Buches sein, doch es gibt auch andere Themen, die typisch für das Jugendalter sind. Hierdurch findet man sich als Leser in den Charakteren selber wieder.

Fazit
Ich fand „Firewall“ durchaus realistisch und vor allem hinsichtlich der Mobbingthematik bedeutsam, denn das Buch greift die Auswirkungen von Mobbing im Internet auf. Dies ist gerade heutzutage sehr aktuell, denn immer mehr Kinder und Jugendliche wachsen mit Smartphone und Co auf, posten gedankenlose Kommentare und bedenken mögliche Konsequenzen für andere nicht. Etwas schade fand ich, dass die Handlung nach dem tollen Einstieg etwas abflaute. Das Verschwimmen zwischen Täter- und Opferrolle hat die Autorin jedoch gut dargestellt.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

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