26. Dezember 2017

[Rezension] - Café Morelli (G.R. Gemin)






Verlag: Königskinder Verlag
Übersetzt von: Gabriele Haefs
Reihe: Einzelband
Einband: gebunden
Seitenanzahl: 272
Altersempfehlung: ab 13
Preis: 16.99 € [D]
ISBN: 978-3-551-56043-8
Bildquelle: © Königskinder Verlag






Klappentext
"Als der vierzehnjährige Joe erfährt, dass das Café seines geliebten nonno geschlossen werden soll, ist er entsetzt! Und schwört sich, alles zu tun, damit das nicht passiert. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn die glorreichen Zeiten des "Morelli" scheinen vorüber. Zum Glück aber hat Joe nicht nur den italienischen Dickkopf seines Großvaters geerbt, sondern in seiner Cousine Mimi auch eine raffinierte Köchin, die mit ihren großartigen Gerichten die gesamte Straße in Verzückung versetzt. So weht durch das kleine walisische Viertel bald schon ein Hauch Dolce Vita. Und Joe muss feststellen: Familie, Freunde und die beste Pasta der Welt – manchmal braucht es einfach nur die richtigen Zutaten.“ (Quelle: www.carlsen.de/koenigskinder)

Gestaltung
Die Aufmachung des Buches gefällt mir besonders gut, da ich den blumigen Hintergrund unheimlich gerne mag. Die Blumen sehen sehr real aus und verleihen dem Cover einen nostalgischen Look. Zudem kommt die italienische Espressokanne vor dem Blumenhintergrund super zur Geltung. Gerade mit den helleren Farben versprüht das Cover so ein Retrofeeling. Auch unter dem Schutzumschlag findet man das schöne Blumenmuster, was mir gut gefällt.

Meine Meinung
Nachdem ich die ersten Kapitel von „Café Morelli“ in einem Leseprobenheft geradezu verschlungen hatte, wollte ich unbedingt wissen wie es weiter geht, denn gerade der Schreibstil des Autors G.R. Gemin konnte mich absolut fesseln und mitreißen. Der Autor schreibt so intensiv und gefühlvoll, dass ich schon nach nur wenigen Zeilen ein Bild des Örtchens, in dem Protagonist Joe lebt, vor Augen hatte. Die ganze Zeit über schaffte G.R. Gemin es mit nur wenigen Worten die Orte, wie das Café, oder Personen, wie Joe und seinen Großvater, bildlich vor meinem inneren Auge entstehen zu lassen und zum Leben zu erwecken. Durch die kürzeren Kapitel erhält das Buch zudem einiges an Tempo, da ich das Gefühl hatte, es geradezu zu verschlingen und meine Neugierde geweckt wurde, da der Autor die Kapitel an den passendsten Stellen enden ließ.

Zudem mochte ich den Protagonisten Joe und seinen Großvater unheimlich gerne. Joe ist 14 Jahre alt, ein wenig übergewichtig und ein absolut sympathischer Charakter, denn man merkt ihm seine Liebe zu seiner Familie – vor allem zu seinem Großvater – und dem Café Morelli an. Die Beziehung zwischen ihm und seinem Opa hat mich dabei zudem sehr berührt, denn auch hier schafft der Autor es mit nur wenigen Worten Emotionen zu wecken und zu verbildlichen. Besonders die Geschichten, die der Großvater Joe erzählt, sorgen dafür dass dieser (und somit auch der Leser) tiefere Einblicke in die Geschichte seiner Einwanderung nach Wales erhält. Auf diese Weise wird auch die Bedeutsamkeit des Cafés immer klarer, was angesichts des drohenden Verkaufs, da die Besucher ausbleiben, nur umso dramatischer ist.

Also beschließt Joe, das Café für seinen Großvater zu retten. Ob ihm dies gelingt? Und welche Ideen hat Joe, um sein Vorhaben umzusetzen? Diese Fragen sind es, die mich beim Lesen angetrieben haben, denn ich wollte immerzu wissen, wie es mit Joe, seinem Großvater und dem Café Morelli weiter geht. Dabei gibt es auch die ein oder andere humorvollere Szene, die die Geschichte auflockert. Wird es Joe, seinem Großvater und Joes Cousine Mimi gelingen, das Café zu retten?

Mag dies nach einer wenig actionreichen Geschichte klingen, so ist es doch – wie für Bücher des Königskinder Verlages typisch – eine ganz besondere Geschichte, die durch die gefühlvollen und leisen Töne zu überzeugen weiß, denn in „Café Morelli“ geht es um ernsthafte Themen, die unser aller Leben berühren. Freundschaft, Zusammenhalt, Gemeinschaft, aber auch Einwanderung, der finanzielle Kampf und Überlebenswille sind Themen dieses Buches. Wie Zutaten bei einem guten italienischen Eis hat G.R. Gemin diese verschiedenen Themen genommen, miteinander vermengt und zu einer leckeren Eismasse verrührt, die nicht nur im Sommer hervorragend schmeckt! Dieses Buch macht großen Spaß zu lesen, da mich vor allem Joes Leidenschaft und seine Liebe zum Café und zu  seinem Großvater überzeugt haben.

Fazit
„Café Morelli“ ist ein Buch über die Rettung eines Cafés, das dem Protagonisten und seinem Großvater die Welt bedeutet und das eine Familie mit Vergangenheit und Zukunft verbindet. Die Leidenschaft des Jungen und sein Ideenreichtum für den Erhalt des Cafés unterhalten von der ersten bis zur letzten Seite. Vor allem hat mich aber der grandiose Schreibstil des Autors überzeugt, da G.R. Gemin es schafft, das Örtchen in Wales, das Cafe und die Figuren real wirken zu lassen und ihnen Leben einzuhauchen. Ich fühlte mich oftmals, als säße ich mitten im Café Morelli und hätte ein Stückchen Dolce Vita in meinem Leben.
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

5 Kommentare:

  1. Wie schön, dass wir bei diesem Buch einer Meinung sind:-)

    Liebe Grüße

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    1. Hi Katrin!

      Das freut mich auch :) Aber waren wir bei einem KöKi jemals uneins? ;)

      Liebe Grüße
      Laura

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  2. Hallo Lauralein <3,

    deine mitreißende Rezi macht mich sehr neugierig und ich glaube, dass ich das Buch doch noch lesen muß!

    Danke für deine tolle Rezi und mal sehen, vielleicht zieht es schon bald bei mir ein :)

    Liebe Grüße,
    Uwe

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    1. Huhu Uwe!

      Unbedingt muss dieses Buch bei dir einziehen! Es bringt dir ein wenig Urlaubsflair direkt nach Hause :) Und hast du eigentlich schon "Ein weiter Weg"? Davon war ich auch total begeistert :)

      Liebe Grüße,
      Laura

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    2. Den Urlaubsflair habe ich schon bei deiner Rezi gespürt :) und ich denke schon, dass es bald bei mir einziehen wird. Und ja, "Ein weiter Weg" habe ich bereits im Regal stehen.

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