2. Juli 2020

[Rezension-Laura] - 254 Tage mit Jane Doe (Michael Belanger)






Verlag: Carlsen Verlag
Übersetzt von: Annette von der Weppen
Reihe: Einzelband
Einband: gebunden
Seitenanzahl: 352
Altersempfehlung: ab 14
Preis: 18.00 € [D]
ISBN: 978-3-551-58409-0
Bildquelle: © Carlsen Verlag







Klappentext
"Hobby-Historiker Ray weiß alles über sein Heimatstädtchen Burgerville und kann selbst die legendäre Erscheinung grüner Kühe bis ins Detail erklären. Doch dann kommt ein neues Mädchen in die Klasse und macht die Gegenwart für ihn schlagartig spannender als die Vergangenheit. Mit ihren bunten Fingernägeln, einer Schwäche für Verschwörungstheorien und ihren fortgeschrittenen Sarkasmus-Kenntnissen ist Jane mit Abstand das coolste Mädchen, dem Ray jemals begegnet ist. Er beschließt, jedes Kapitel ihrer Geschichte zu ergründen. Je näher sich die beiden kommen, desto besser glaubt er ihre schmerzhaften Geheimnisse zu kennen. Als das Undenkbare geschieht, muss er sich jedoch eingestehen, dass es auf die Frage nach dem Warum nicht immer eine Antwort gibt. Und seine zerbrochene Welt Stück für Stück wieder zusammensetzen.“ (Quelle: https://www.carlsen.de)

Gestaltung
Das Cover finde ich interessant, weil das Mädchen mit ihrer Hand das Gesicht verdeckt und ihre Nägel so bunt sind. Auch finde ich es eine gute Idee, dass das Mädchengesicht gezeichnet und nicht fotografiert wurde, da es sich so aus der Masse abhebt. Ich mag es dabei auch, dass die Farben so ungewöhnlich für ein Gesicht sind. Mit Blau-Lila-Tönen wirkt das Cover etwas düsterer, wodurch es auch zur Thematik des Buches passt.

Meine Meinung
Da der Klappentext so schön geheimnisvoll klang, war ich sehr gespannt auf „256 Tage mit Jane Doe“. In dem Buch geht es um Ray, der bisher immer die Vergangenheit spannender fand als die Gegenwart. Doch dies änderte sich mit dem Auftauchen von Jane. Sie fasziniert Ray mit ihrem Sarkasmus und ihren bunten Fingernägeln. Die beiden kommen sich näher und so denkt Ray, dass er sie kennt…bis ihm schmerzlich bewusst wird, dass Jane ihm doch noch einiges mehr verschwiegen hat…

Schon beim Lesen des Klappentextes tat sich in mir die Vermutung auf, dass es bei diesem Buch um das Thema Tod gehen könnte. „254 Tage mit Jane Doe“ greift suizidales Verhalten und Depressionen auf, was meiner Meinung nach ein wichtiges, wenn auch bedrückendes Thema ist. Ich fand beim Lesen die Umsetzung dieser Thematik mehr als gelungen, denn Autor Michael Belanger hat auf einfühlsame und gleichzeitig schonungslose Art und Weise gezeigt, wie sich ein Leben mit Depressionen anfühlt.

Dabei fand ich es vor allem faszinierend, dass mich das Buch nicht losließ und ich immer weiterlesen wollte, obwohl ich wusste, worauf die Geschichte hinauslaufen würde. Das Ende zeigt das Leben wie es nunmal auch sein kann: es gibt nicht immer ein Happy End. Das macht das Buch noch authentischer als es ohnehin schon war. Ich fühlte mich beim Lesen manchmal als würde mein Herz in die Hand genommen und leicht zerdrückt. Eine schwere legte sich auf mich, weil ich mich so gut in die Figuren hineinversetzen konnte.

Gleichzeitig lockert der Autor seine Geschichte aber auch durch Humor auf und genau diese Mischung hat mich total gecatched. Ich muss ehrlicherweise sogar gestehen, dass ich mich beim ersten Mal als ich schmunzeln musste, dachte, dass das irgendwie nicht passt und nicht angebracht ist. Aber es war einfach so genial gemacht, dass ich diese Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit einfach nur grandios finde. Der Autor hält genau die Waage zwischen beiden Aspekten, was das Lesen so unfassbar angenehm gemacht hat.

Auch die Figuren fand ich richtig klasse. Ray, sein Freund Simon und auch Jane Doe waren für mich sehr interessante und teilweise ulkig-verschrobene Charaktere, die ich sehr gerne kennen gelernt habe. Ich fand dieses Trio sehr toll, weil sie mir wie ein bunt zusammengewürfelter Haufen erschienen, der aber einfach Sinn ergeben hat. Sie passten zueinander und haben sich gegenseitig toll ergänzt.

Fazit
Nie im Leben hätte ich damit gerechnet, dass „254 Tage mit Jane Doe“ trotz der ernsten und bedrückenden Thematik auch so viel Lockerheit mit sich bringen würde. Mir hat gerade diese Balance zwischen Bedrückung und Leichtigkeit unglaublich gut gefallen. Die Thematik Depression und suizidales Verhalten wurde in meinen Augen auch gut umgesetzt, da ich die Gefühle nachvollziehbar und berührend fand. Auch das Figurentrio fand ich sehr gelungen, denn sie waren leicht schrullig, total unterschiedlich und sympathisch bis in die Haarspitzen.
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

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