5. Februar 2018

[Rezension] - Was uns ganz macht (Kendra Fortmeyer)






Verlag: Oetinger Verlag
Übersetzt von: Fabienne Pfeiffer
Reihe: Einzelband
Einband: gebunden
Seitenanzahl: 336
Altersempfehlung: ab 14
Preis: 18.99 € [D]
ISBN: 978-3-7891-0845-7
Bildquelle: © Oetinger Verlag






Klappentext
"Für die Liebe musst du nicht perfekt sein! Morgan hat ein Geheimnis. Sie ist anders als die anderen und das hat sie siebzehn Jahre für sich behalten. Eines Tages beschließt sie, sich nicht länger zu verstecken und wird unfreiwillig zum Internetstar. Die Medien reißen sich um das vermeintlich unperfekte Mädchen. Im Krankenhaus lernt sie kurz darauf Howie kennen, der buchstäblich ihr perfektes Gegenstück ist. Sie könnten sich gegenseitig heilen, aber können sie sich gegenseitig auch ganz machen?“ (Quelle: www.oetinger.de)

Gestaltung
Das Cover finde ich insgesamt nicht schlecht, da es mit den beiden Köpfen gut die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten aufgreift. Die Farben sind dafür dann allerdings sehr mädchenhaft mit den verschiedenen Pinktönen, wobei ich die Blütenmuster in den Punkten sehr filigran finde und gerne mag. Zudem passen die Punkte für mich zur Geschichte, wobei ich hier nicht näher verraten kann warum, ohne zu spoilern.

Meine Meinung
In „Was uns ganz macht“ geht es um die siebzehnjährige Morgan, die mit einem Gendefekt zur Welt gekommen ist und daher nicht den gängigen Schönheitsidealen entspricht. Ihr Leben lang hat sie dies jedoch verheimlicht, bis es ihr nun endgültig genügt. Doch schnell wird sie in den Medien zu einer Art Berühmtheit, wodurch sie wieder nicht die Möglichkeit auf das Leben hat, das sie sich wünscht: ein ganz normales, wie alle anderen es auch haben…

Morgan versteckt ihren Gendeffekt, da ihre Mutter ihr dies rät, denn durch ihn sieht sie anders aus als alle anderen. Ihr Leben lang muss sie sich verstecken, jemand sein, der sie nicht ist. So ist ihr Wunsch, endlich ihr wahres Ich zeigen zu können, für den Leser sehr verständlich. Beeindruckend fand ich dann ihren Mut, sich so zu zeigen, wie sie ist, denn ich konnte verstehen, wie Morgan zu Mute ist und welche Kraft es sie kostet. Dies sorgt für einiges Identifikationspotenzial mit der Protagonistin. Weiteren Stoff für Identifikationen mit Morgan bietet vor allem das Thema der Schönheit und des Perfektionismus, denn welches junge Mädchen befasst sich im Teenageralter nicht mit den Gedanken, wie es auf andere wirkt?

Anhand von Morgen und ihrer Besonderheit wird dieses Thema nochmals überspitzt deutlich, denn als die ersten öffentlichen Reaktionen im Internet auf ihr Anderssein auftauchen, wurde für mich im Buch sehr krass deutlich, wie festgefahren wir Menschen doch in unseren Idealen sind. Wir urteilen über andere, ohne sie wirklich zu kennen. Bei diesen Reaktionen auf Morgen war wirklich alles dabei und ich fand, dass die Autorin hier das Bild unserer Gesellschaft sehr realistisch eingefangen hat.

Gleichzeitig hat mich an diesem Buch beeindruckt, dass es nicht nur um Schönheitsideale und Normal- bzw. Anderssein ging, sondern es ging auf tieferer Ebene viel mehr darum, was wir brauchen, um glücklich zu sein und uns ganz zu fühlen. Ist alles nur eine Frage der Optik oder geht es vielmehr um die Menschen, mit denen wir unser Leben verbringen. Ist es wichtig was Fremde von uns denken oder zählt nicht vielmehr die Meinung derer, die uns wichtig sind? „Was uns ganz macht“ regt so in mehrfacher Weise zum Nachdenken an und es eröffnet spannende Denkweisen, die auch für das eigene Leben der Leser von zentraler Bedeutung sein können. Kendra Fortmeyer hat hier ein Buch geschaffen, das mir unter die Haut ging.

Gleichzeitig empfand ich die Handlung als sehr emotional, denn gerade die Anmerkungen im Internet haben mich schockiert und mitgerissen. Ich fand die Handlung an manchen Stellen aber auch etwas zu ruhig, denn gerade wenn sie nach einem besonders packenden oder rührenden Moment wieder abflaute, fehlte mir einfach der Schwung. Als Morgan dann auf Howie trifft, wirbeln die Gefühle von Morgan und somit auch die des Lesers allerdings noch mehr durcheinander, denn es entsteht eine zarte Liebesgeschichte, die sehr rührend ist. Howie mochte ich zudem wirklich gern, da er einfach nur liebenswürdig ist.

Fazit
„Was uns ganz macht“ ist eine Geschichte über Schönheitsideale, über das Anderssein und darüber, was es eigentlich braucht, um sich im Leben ganz zu fühlen und sein Glück zu finden. Die Botschaft dieses Buches ist unheimlich wichtig und ich denke, dass der Leser aus diesem Buch einiges für sein eigenes Leben mitnehmen kann. Obwohl es in der Handlung manchmal kleinere Durchhänger gab, so konnte mich die Geschichte dennoch mit ihrer Emotionalität und ihren liebenswürdigen Charakteren überzeugen. Ich denke auch, dass gerade Morgan einiges an Identifikationsmöglichkeiten für Mädchen bereithält, die das Lesen noch intensivieren.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

2 Kommentare:

  1. Hallo Laura!

    Das ist eine schöne Rezension! Ich habe das Buch schon vor ein paar Monaten gelesen und mir hat es auch gut gefallen!

    Alles Liebe
    Barbara von Barbaras Paradies

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    Antworten
    1. Hey Barbara!

      Danke dir! Wie schön, dass dir meine Rezi gefällt :) Und toll, dass dir das Buch auch gefallen hat ;)

      Liebe Grüße
      Laura

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