21. März 2021

[Rezension-Laura] - Lügentochter (Megan Cooley Peterson)






Verlag: Magellan Verlag
Übersetzt von: Sandra Knuffinke, Jessika Komina
Reihe: Einzelband
Einband: gebunden
Seitenanzahl: 320
Altersempfehlung: ab 13
Preis: 17.00 € [D]
ISBN: 978-3-7348-5051-6
Bildquelle: © Magellan Verlag







Klappentext
"Piper ist in einer Sekte aufgewachsen, sie weiß es nur nicht. Deshalb stellt sie auch keine Fragen. Niemals. Denn ihr Vater ist für Piper ein Prophet, er hat immer recht. Bis er es eines Tages nicht mehr hat: Als die Regierung eine Razzia auf ihrer Anlage durchführt, wird Piper von ihren Geschwistern, von Mutter, den Tanten und von allen Anhängern Vaters getrennt – sogar von ihrem Schwarm Caspian. Nun lebt Piper in der Außenwelt. Unter IHNEN. Bei einer wildfremden Frau, die sie angeblich beschützen soll. Doch Piper weiß es besser. Und sie wird entkommen.“ (Quelle: https://www.magellanverlag.de)

Gestaltung
Das Cover ist in dunkleren Pastelltönen gestaltet und weist beige Kratzer oder verknickte Ecken auf, sodass es „verwaschen“ und „abgegriffen“ wirkt. Diese Optik sieht sehr real aus, sodass das Motiv wie ein altes, in einer Schublade gefundenes Foto aussieht. Dass der Titel in einem schwarzen Balken steht, welcher über den Augen und der Nase auf der Fotografie des Mädchens liegt, finde ich eine spannende Idee. So erkennt man zwar, dass es ein Mädchen ist, aber dennoch bleibt sie anonym.

Meine Meinung
Ich habe schon mehrere Geschichten gelesen, in denen es darum ging, dass eine Jugendliche in einer Sekte aufgewachsen ist. Auch in „Lügenmädchen“ geht es um diese Thematik. Da der Klappentext jedoch andeutete, dass die Protagonistin zur Sekte zurück will, wurde ich neugierig, da dies bei den mir bekannten Büchern nicht der Fall war. In dem Buch geht es um Piper, dessen Vater eine Sekte anführt. Nach einer Razzia wird sie von ihrer Familie getrennt und in der Außenwelt bei einer fremden Frau untergebracht. Piper plant jedoch, dieser zu entkommen…

So ganz umhauen konnte mich „Lügentochter“ leider nicht. Vielleicht lag es daran, dass ich schon das ein oder andere Jugendbuch mit dieser Thematik gelesen hatte und ich deswegen vor allem in der erzähltechnischen Umsetzung nichts Neues gefunden habe. Das Buch wird in zwei Zeitebenen, dem Davor und dem Danach, erzählt, was ich einerseits schon gut fand aufgrund dessen, dass man als Leser so Einblicke in beide Welten erhält. Andererseits kam mir diese Erzählweise aber einfach auch sehr bekannt vor.

Das Leben in der Sekte fand ich dennoch interessant und die Autorin hat hier eine Lebensweise geschaffen, die sich durch Lügen, Manipulationen und eine für mich ungewöhnliche Art zu leben auszeichnet. Das Sektenleben war sehr speziell und anders als mir bisher bekanntes, sodass ich hier mitgenommen wurde und von den Gefühlen her eine Schwere gefühlt habe, die mich bedrückt hat. Für Piper war das Leben normal, da sie etwas anderes nicht kannte, aber es ist wirklich aufwühlend zu lesen, wie in der Sekte gelebt wurde.

Gut gefallen hat mir die Erzählung vom Danach, da hier das emotionale Chaos von Piper sehr gut nachvollziehbar war. Immerhin wurde alles, was sie bisher kannte und glaubte, auf den Kopf gestellt. Dies stürzt Piper in eine große Verzweiflung, da sie nicht mehr weiß, was der Wahrheit entspricht und was Lügen sind. Diesen inneren Konflikt fand ich nachvollziehbar und emotional mitreißend. Vor allem verdeutlichte es auch, wie tief die Indoktrination von ihrem Vater ging. Spannend fand ich aber auch die Frage, wie es mit Piper weitergehen würde. Wie würde sie sich entscheiden? Würde sie zurück zur Sekte wollen? Oder der Außenwelt trauen? Und wird sie wieder zu ihrer Familie dürfen? Durch Fragen wie diese wurde vor allem das Danach zu einem spannenden Leseerlebnis.

Fazit
Ich habe schon mehrere Jugendbücher gelesen, in denen junge Menschen in Sekten aufwuchsen. Daher bot die Erzählweise von „Lügentochter“ für mich nichts Neues und überraschte mich auch nicht. Dennoch fand ich das Leben in der Sekte gut und eindringlich geschildert, da das dortige Leben auf mich bedrückend wirkte. Besonders interessant fand ich aber die Erzählungen von Pipers Erlebnissen außerhalb der Sekte. Ihre innere Zerrissenheit war wirklich nachvollziehbar geschildert und ging mir unter die Haut. Zudem wurde die Spannung durch Fragen wie „Was wird Piper am Ende glauben?“ aufrechterhalten.
4 von 5 Sternen!
Reihen-Infos
Einzelband

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