28. November 2019

[Rezension-Laura] - Ein Himmel aus Gold (Laura Wood)






Verlag: Dragonfly Verlag
Übersetzt von: Antonia Michaelis
Reihe: Einzelband
Einband: gebunden
Seitenanzahl: 320
Altersempfehlung: ab 14
Preis: 18.00 € [D]
ISBN: 978-3-74880-009-5
Bildquelle: © Dragonfly Verlag







Klappentext
"Willkommen in den goldenen Zwanzigern in Cornwall!

Das leerstehende herrschaftliche Cardew-Haus übt eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf die siebzehnjährige Lou aus. Immer wieder schleicht sie sich in die alte Bibliothek darin und liest – bis sie eines Tages von den Besitzern überrascht wird. Die reichen Geschwister Robert und Caitlin finden Gefallen an ihr und laden sie zu ihren rauschenden Festen ein. So betritt Lou eine ihr bislang fremde Welt voll Glamour und Cocktailpartys. Und immer mehr verfällt sie Roberts Charme. Doch kann der reiche Cardew-Spross wirklich Gefühle für sie hegen?“

Gestaltung
Das Buch spielt zur Zeit der goldenen Zwanziger und passend dazu ist das Cover in warmen gold-braun Tönen gehalten. Ich finde diese Farbwahl sehr gelungen und mag vor allem das goldene Konfetti, das vom Himmel regnet. Cool hätte ich es gefunden, wenn es sogar geschimmert hätte. Das Mädchen trägt Kleidung aus den Zwanzigern und fügt sich somit gut in die Szenerie ein, wobei ich ihren Hals etwas lang finde. Dafür gefallen mir die verschwommenen Lichterketten im Hintergrund sehr gut, da es so wirkt, als würde dort eine Party stattfinden.

Meine Meinung
Tatsächlich habe ich mit den goldenen Zwanzigern bisher noch nicht so viel zu tun gehabt, da ich kaum Geschichten darüber gelesen habe. Umso gespannter war ich natürlich auf das Setting und die Atmosphäre. Mich hat an dem Buch vor allem die Geschichte von Lou interessiert, die in die Welt der Schönen und Reichen eintaucht. Beim Lesen stellte sich dann noch ein weiterer, besonderer Handlungsstrang heraus: Lous Beziehung zu ihrer älteren Schwester, welche sie in ihrer Entwicklung sehr prägt.

Gerade die Geschwisterbeziehung hat mir gut gefallen, da Lou hierdurch dazu angeregt wird, über ihr Leben und ihre Zukunft nachzudenken. Lous Schwester hat gerade geheiratet und dies führt Lou vor Augen, dass sie sich ein anderes Leben für sich selber wünscht. Es soll nicht langweilig werden, aber gleichzeitig ist sie sich noch nicht sicher, was genau sie möchte. Diesen Punkt, an dem sich die junge Protagonistin befindet, fand ich sehr gut herausgearbeitet, denn viele Jugendliche werden sich darin wiedererkennen. Sie müssen Entscheidungen für die Zukunft treffen, die ihnen vielleicht auch Angst machen und sich dessen bewusst werden, was sie für sich möchten. So bietet Lou auch einige Identifikationsmöglichkeiten für die jungen Leser.

Die Handlung ist recht ruhig. So geht es zu Beginn vor allem um die Einführung der verschiedenen Charaktere. Dabei spielt sich die Geschichte hauptsächlich auf der Gefühlsebene der Figuren ab, die entweder reifen oder sich auch ineinander verlieben. Diesbezüglich fand ich vor allem die Liebesgeschichte zwischen Lou und Robert schön, da sie sich in meinen Augen vor allem für die Zeit realistisch entwickelt hat. Es war nicht überstürzt, sondern langsam und allmählich. Eigentlich bemerkt man sie beim Lesen zunächst kaum, was ich auch sehr gut fand, weil sie so nicht zu viel Raum einnimmt, aber gleichzeitig da ist. An sich hätte die Handlung für meinen Geschmack aber etwas temporeicher sein können, da ruhig etwas mehr hätte passieren dürfen.

An Lou gefiel mir vor allem die Entwicklung, die sie im Verlauf der Geschichte durchmacht. Zu Beginn ist sie eher schüchtern, unsicher und weiß noch nicht recht, wohin mit sich. Am Romanende jedoch ist Lou gereifter und erwachsener. Dies fand ich angesichts des zuvor erwähnten Punktes, an dem sie sich befindet, richtig gut. Sie musste Entscheidungen treffen und ist daran gewachsen. Lou trifft im Buch auf Robert, der zunächst etwas geheimnisvoll erscheint, aber den man mit jeder Seite mehr in sein Herz schließt. Er scheint zunächst ziemlich hochnäsig, aber er zeigt auch andere Seiten von sich, die ziemlich charmant sind.

Das Setting der goldenen Zwanziger gefiel mir auch gut. Vor allem die Welt, in der sich Robert und seine Schwester bewegen, empfand ich als sehr beeindruckend und irgendwie auch pompös. So entsteht eine fast schön märchenhafte Atmosphäre. Dabei wurde aber auch auf den Kontrast zwischen Reich und Arm eingegangen, denn neben den Festen der Familie Cardew lernt der Leser auch das einfache Leben kennen, welches beeindruckt ist vom schillernden Leben der Wohlhabenden.

Fazit
„Ein Himmel aus Gold“ ist eine schöne Erzählung über eine Jugendliche, die an einem Punkt in ihrem Leben steht, an dem sie sich entscheiden muss, was sie sich für ihre Zukunft wünscht. Dies bietet einiges an Identifikationspotenzial für Jugendliche, da diese auf dem Weg zum Erwachsensein auch einige der Unsicherheiten der Protagonistin erfahren werden. Die Handlung war etwas ruhig, dafür aber versehen mit der wunderschönen Atmosphäre der goldenen Zwanziger und einer zarten, glaubhaften Liebesgeschichte.
Gute 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

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