Verlag: Fischer TOR Verlag
Übersetzt von: -
Reihe: Einzelband
Einband: gebunden
Seitenanzahl: 656
Altersempfehlung: ab 16
Preis: 16.99 € [D]
ISBN: 978-3-596-29997-3
Bildquelle: © Fischer TOR Verlag
Klappentext
"Ein Becher, um die Vergangenheit zu bewahren.Eine Flöte, um mit Tieren zu sprechen.
Ein Spiegel, um sich selbst zu erkennen.
Eine Sternenscheibe, um die Zukunft zu sehen.
Werden sie verschenkt, steigert sich die Macht der Artefakte, werden sie behalten, nimmt diese ab.
Doch die magischen Artefakte sind verschollen. Die Weisen Frauen, die einst friedvoll mit ihnen regierten, sind in die Wälder geflohen, und Kriegsfürsten herrschen über Menschen, Zwerge und Elfen.
Die Zeit ist gekommen, dass die Töchter aller Völker sich erheben, um die Macht zurückzugewinnen.“ (Quelle: https://www.fischerverlage.de)
Gestaltung
Die verschiedenen Grüntöne harmonieren durch die Verbindung von helleren und dunkleren Nuancen sehr schön miteinander. Zudem passt die Farbe sehr gut zum Covermotiv, welches eine Gestalt in einem Umhang mit Kapuze vor dem Wald zeigt. Die verschiedenen Äste und Blätter im Bildvordergrund erzeugen den Effekt, als würde der Betrachter selbst in den Wald schauen, was dem Cover Tiefe verleiht.
Meine Meinung
Von der Autorin Jenny-Mai Nuyen habe ich bisher noch keins ihrer Werke gelesen, aber ich habe schon viel von diesen gehört. Darum war ich gespannt auf ihren High-Fantasy-Roman, welcher vor allem die weiblichen Charaktere in den Mittelpunkt stellt. In „Die Töchter von Ilian“ geht es um vier Artefakte, mit welchen die Welt von Ilian regiert wurde und die nun verschwunden sind. Das Buch erzählt die Geschichte verschiedener Figuren, welche sich auf den Weg machen, die Artefakte wiederzufinden bzw. sie wieder zu vereinen. Beeindruckt hat mich an der gesamten Erzählung der Schreibstil der Autorin. Frau Nuyen schreibt bildgewaltig und sehr detailliert. So entstanden Landschaften geradezu bildlich vor meinem inneren Auge, aber auch Kämpfe werden sehr anschaulich beschrieben. Diesbezüglich möchte ich eine Warnung aussprechen, dass die Handlung manch einem Leser vielleicht zu brutal sein könnte. Ich fand die Sprache der Autorin für einen Fantasyroman angemessen, denn sie schreibt wortgewandt und anschaulich.
Die Handlung war in meinen Augen leider etwas träge. Immer wieder wurde sie für mich von gefühlmäßig langen Szenen unterbrochen, die ich recht trocken fand und in denen ich das Gefühl hatte, dass nichts passiert, um den roten Faden voranzutreiben. So empfand ich das Lesen teilweise als recht anstrengend und ich musste mich immer wieder motivieren, um weiter zu lesen. Selbst manche Schlachten und Kämpfe, die eigentlich für Tempo sorgten, kamen mir dann doch etwas langwierig vor.
Die Charaktere haben mir dafür gut gefallen, denn sie sind nicht nur vielfältig, sondern auch unheimlich verschieden und bunt. Die Autorin bereitet nicht die typischen Rollenbilder auf, sondern schafft ganz eigene, neue Kreationen. Interessant fand ich auch die Umsetzung verschiedener Fantasywesen, vor allem altbekannter. Zwerge, sonst oft als klein, rüpelhaft und nicht gut aussehend beschrieben, bekommen hier eine ganz andere Darstellung. Die Figurenwelt hat mich wirklich überzeugt und mir gut gefallen.
Die Welt ist zudem sehr komplex und in meinen Augen gleichzeitig auch gut durchdacht. Ich hatte beim Lesen nicht das Gefühl, als gäbe es irgendwo Lücken oder Logikfehler. Vielmehr konnte die Autorin ihren Ideenreichtum gut präsentieren und mir verständlich darlegen, was sicher auch an ihrem Schreibstil und der Liebe zum Detail lag.
Fazit
Insgesamt fand ich den Ideenreichtum und den Schreibstil von Jenny-Mai Nuyen in ihrem neuen Buch „DieTöchter von Ilian“ sehr ansprechend und gut umgesetzt. Die Handlung allerdings war mir zu schleppend und oft auch zu anstrengend, weil ich mich oftmals durch die Seiten kämpfen musste. Dafür konnten mich die Charaktere überzeugen, welche keine Darstellung typischer Rollenbilder sind, sondern sehr verschieden und vielfältig.3 von 5 Sternen!
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