20. Oktober 2019

[Rezension-Laura] - Acht Wochen Wüste (Wendelin Van Draanen)






Verlag: Magellan Verlag
Übersetzt von: Jessika Komina, Sandra Knuffinke
Reihe: Einzelband
Einband: gebunden
Seitenanzahl: 336
Altersempfehlung: ab 13
Preis: 17.00 € [D]
ISBN: 978-3-7348-5042-4
Bildquelle: © Magellan Verlag







Klappentext
"Um 03:47 Uhr kommen sie Wren holen. Mitten in der Nacht wird sie aus ihrem Bett gezerrt und in ein wartendes Auto, dann in ein Flugzeug, und schließlich auf einen stundenlangen Marsch durch die Wüste geschickt. Warum das alles? Weil Wren so sehr die Kontrolle verloren hat, dass sich ihre Eltern einfach nicht mehr anders zu helfen wissen. Also heißt es für sie: Willkommen im Wildnis-Therapie-Camp. Wren ist stinkwütend, denn sie hat keine Ahnung, womit sie acht Wochen Wüste verdient hat. Oder etwa doch?“

Gestaltung
Das Bild der trockenen Wüstenlandschaft mit dem Abdruck eines Schuhprofils passt gut zum Buchinhalt, da die Protagonistin einen Marsch durch die Wüste absolviert. Die Farben, die leicht ins Pinke abdriften passen für mich nicht ganz zu der Trockenheit, da ich damit eher Gelbtöne assoziieren würde. Dafür gefällt mir, dass der Titel in dicken Lettern in der Covermitte geschrieben ist und den Blick sofort auf sich zieht.

Meine Meinung
Der Klappentext erinnerte mich an ein Boot Camp und da ich damals in der Schule „Löcher“ von Louis Sachar gerne mochte, war ich gespannt, was genau in „Acht Wochen Wüste“ auf mich warten würde. In dem Buch geht es um Wren, die auf die schiefe Bahn geraten ist und deren Eltern sich nicht mehr zu helfen wissen. Darum wird sie – für sie komplett unerwartet – abgeholt und in ein Camp für eine Wildnis Therapie gebracht. Wird dieses Camp Wren verändern oder wird alles beim Alten bleiben?

Das Buch beginnt mitten in der Handlung und so wird der Leser gemeinsam mit Wren mitten in der Nacht quasi aus dem Bett geworfen und in die Wüste verfrachtet. So geht es direkt spannend und atemlos los. In der Gegenwart wird Wrens Leben im Wildnis-Therapie-Camp geschildert und wie sie sich dort mehr oder minder einlebt, denn Wren ist sehr störrisch und rebellisch.

Verwoben mit dieser Erzählung sind Rückblenden in Wrens Vergangenheit, die verdeutlichen wie Wren auf die schiefe Bahn geraten konnte und in die missliche Lage kam, dass ihre Eltern das Camp als einzigen Ausweg für sie gesehen haben. Mir hat es gut gefallen, dass diese beiden Handlungsstränge zunächst parallel nebeneinander her verliefen bis sie schließlich immer mehr ineinander übergingen und zu einem Ganzen wurden. Diese Verbindung hat nicht nur für Spannung und aufschlussreiche Erkenntnisse hinsichtlich Wrens Charakter, sondern auch für Abwechslung gesorgt.

Dabei fand ich es gut, dass mit dem Grund, warum Wren im Camp ist bis zum Ende gewartet wurde, weil so meine Neugierde aufrechterhalten wurde. Da es zwischendurch immer mal wieder kleinere Längen gab, in denen für mich zu wenig passierte, war ich froh, dass ich wenigstens durch diese Gebanntheit auf die Auflösung bei der Stange gehalten wurde.

Interessant fand ich zu erfahren, wie ein junger Mensch durch falsche Freunde den falschen Weg einschlagen kann. Dabei war in meinen Augen verständlich und gut dargestellt, wie Wren sich fühlt, denn ich fand ihre Ansichten nachvollziehbar angesichts ihrer Entwicklung. „Acht Wochen Wüste“ stellt in meinen Augen die Spirale einer solchen Abwärtsbewegung glaubhaft und authentisch dar, während das Buch gleichzeitig aber auch Verstehen für die Gedanken und Gefühle dieser Jugendlichen vermittelt. Toll fand ich, dass dabei die Eltern nicht in eine negative Rolle gedrängt wurden, sondern dass man als Leser ihr Gefühl der Hilflosigkeit total verstanden hat.

Fazit
Auch wenn „Acht Wochen Wüste“ zwischendurch ein paar Längen aufwies, so gefiel mir vor allem die Verbindung der zwei Handlungsstränge um die Gegenwart im Wüstencamp und die Vergangenheit über Wrens Abrutsch auf die schiefe Bahn. Dabei hielt das Buch meine Neugierde auf die Auflösung um Wrens Grund im Camp zu sein bis zum Ende aufrecht, was ich sehr gelungen fand.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

2 Kommentare:

  1. Hallo liebe Laura,
    oh, wie schön, dass du das Buch auch gelesen hast und dass es dir auch richtig gut gefallen hat <3 Ich muss sagen, dass ich beim Lesen keine Längen wahrgenommen habe. Ich empfand die Aufmachung der Geschichte auch als sehr gut gelungen. Nach und nach hat man als Leser immer mehr Bröckchen vorgeworfen bekommen. Immer mehr wurde klar, warum die Protagonistin sich so verhalten hat, wie zum Schluss. Auch fand ich es sehr schön, dass auch die Perspektive der Eltern nebenbei beleuchtet wurde. Ich hatte mal mehr Verständnis für die Protagonistin und mal etwas mehr für ihre Eltern.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

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    1. Hi Tanja!

      Ich fand ja als Jugendliche "Löcher" total toll und musste bei dem Cover und dem Inhalt irgendwie ein wenig an das Buch denken, darum war ich total neugierig!
      Und ich muss sagen, dass ich bei "Acht Wochen Wüste" die Verzahnung besser gelungen finde als bei "Löcher", weil man bei dem Buch nur die Perspektive des Protagonisten erfährt. Bei Wren kann man die gesamten Zusammenhänge besser begreifen und ein besseres Verständnis für alle Seiten aufbringen, das fand ich toll! :)

      Liebe Grüße
      Laura

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