22. Oktober 2019

[Rezension-Laura] - Alles okay (Nina LaCour)






Verlag: Hanser Verlag
Übersetzt von: Sophie Zeitz
Reihe: Einzelband
Einband: gebunden
Seitenanzahl: 208
Altersempfehlung: ab 14
Preis: 16.00 € [D]
ISBN: 978-3-446-26435-9
Bildquelle: © Hanser Verlag







Klappentext
"Ein Roman über das Erwachsenwerden, so berührend und großartig, dass man kaum atmen kann. Eine schmerzlich schöne Darstellung von Trauer und ein Lobgesang auf die Kraft der Wahrheit. Marin hat alles hinter sich zurückgelassen, ist Tausende Kilometer geflohen vor ihrem alten Leben, vor dem Verlust ihres geliebten Großvaters. Doch eines Tages steht plötzlich ihre beste Freundin Mabel vor der Tür. Und mit ihr all die Erinnerungen an zu Hause, an Sommernächte am Strand. Mit ihrer Beharrlichkeit gelingt es Mabel, Marin aus ihrem Kokon der Einsamkeit zu befreien. Und Marin begreift, dass sie eine Wahl hat: weiter im Verdrängen zu verharren oder zu ihren Freunden und ins Leben zurückzukehren.“ (Quelle: https://www.hanser-literaturverlage.de)

Gestaltung
Das Cover finde ich aufgrund der Zeichnung total schön. Das Mädchen, das sich den Arm über die Augen hält, visualisiert mit ihrer Pose sehr schön, dass sich die Protagonistin vor der Welt verstecken möchte. Auch mag ich den Zeichenstil unheimlich gerne und finde die Farbwahl sehr stimmig und beruhigend. Die kleinen weißen Punkte und der Hintergrund, der einen Strand darstellt, laden zum Erkunden ein.

Meine Meinung
Nina LaCour schreibt immer sehr gefühlvolle Geschichten und da sich ihr neues Jugendbuch „Alles okay“ mit dem Thema Trauer beschäftigt, war ich gespannt, wie sie dieses emotional umsetzen würde. Es geht um Marin, die ihren Großvater verloren hat. Die Trauer um ihn nimmt ihr all ihre Kraft, ihre Lebensfreude und ihren Lebensmut. So ist sie vor ihrem Leben geflohen und hat sich in die Einsamkeit zurückgezogen, bis ihre beste Freundin Mabel sie besuchen kommt. Mabel möchte Marin ins Leben zurückholen…wird ihr dies gelingen?

Bereits die ersten Seiten der Geschichte strahlen eine unglaubliche, immense Traurigkeit aus. Beim Lesen spürte ich bei mir selber ein Gefühl der Schwere und eine tiefe, innere Trauer. Die Gefühle der Protagonistin übertragen sich geradezu auf den Leser. Ich finde, dass man sich dessen bewusst sein sollte, wenn man zu dem Buch greift, denn dieses Gefühl ist wirklich intensiv. Ich fand es erstaunlich, wie die Autorin es geschafft hat mit nur wenigen Worten einen solchen Effekt bei mir zu erzielen.

Die Atmosphäre des Buches ist ziemlich bedrückend, was nicht zuletzt durch den schönen Schreibstil von Nina LaCour geradezu greifbar dargestellt wird. In den von der Autorin gewählten Worten schwingt auch viel mit, da nicht alles klar benannt wird und sich der Leser seine eigenen Gedanken machen kann. Dennoch ist die Geschichte vollkommen klar und man weiß einfach, was die Autorin dem Leser sagen und mit auf den Weg geben möchte.

Für meinen Geschmack hätte das Ende etwas mehr Raum vertragen können, da die Traurigkeit des Buches fast schon überwältigend war und am Ende ein Lichtblick erfolgte, der mich aus den bedrückenden Gefühlen herausgeholt hat. Emotional gesehen hätte ich es gut gefunden, wenn ich zum Schluss ein wenig länger in dem Gefühl vom Ende hätte verbleiben können, bevor ich das Buch geschlossen habe.

Die Beziehung der beiden besten Freundinnen fand ich sehr schön und ergreifend, denn Mabel ist für Marin da, auch wenn Marin sich ihr erst nach und nach anvertraut. Den Grund für Marins Resignation und Verhalten erfährt Mabel nämlich nur Stück für Stück und ich fand es schön, wie die Freundin für Marin da sein und ihr helfen möchte. Dabei sorgt diese schrittweise Gabe von Informationen auch dafür, dass die Geschichte spannend bleibt, da Marins Großvater ein Geheimnis hatte, das sie aus der Bahn geworfen hat…

Fazit
„Ales okay“ ist eine sehr einnehmende und traurige Geschichte, bei der sich die Gefühle der Protagonistin intensiv auf den Leser übertragen. Der Großteil der Handlung befasst sich mit Marins Traurigkeit, welche für eine bedrückende Atmosphäre sorgte. Das Ende sorgt für einen Hoffnungsschimmer, der für mich gerne etwas länger hätte sein dürfen. Insgesamt ist die Handlung ruhig und sie setzt vor allem auf die Gefühle, aber es kommt in meinen Augen durch das Geheimnis des Großvaters auch einiges an Spannung auf.
Gute 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

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